Die Chancen in der bAV werden enorm sein

19.02.2020

Foto: © Altstadtstudio Fotografie Mundzeck

Steinhart: Wichtig ist, dass wir dran glauben, dass die bAV gestärkt werden muss. Und dann auch die bAV Kapazitäten verstärken und nicht den Arbeitgeber beim Thema Verwaltung allein lassen. Der Arbeitgeber will für die Verwaltung nichts bezahlen. Er will es einfach gemacht bekommen. Unabhängig davon, wie der Dienstleister heißt. Hauptsache, wir erleichtern dem Arbeitgeber die Eintrittshürden. Der Hauptgrund, weswegen ein Arbeitgeber bAV nicht macht, ist nicht das fehlende soziale  Verständnis für seine Mitarbeiter, sondern: Angst vor der Verwaltung. Je mehr die Branche es dem Arbeitgeber erleichtert, desto mehr kommt auch die Durchdringung. Wir müssen das Thema für den Sparer einfacher machen. Wir haben für unsere Berater eine Förder-App gebaut, die über alle drei Schichten mit zwei, drei Eingaben klar berechnet, welche Fördersparform für den Kunden die ertragsreichste ist. Welche Förderung bekomme ich? – Ist die Frage in unserem ‚Förder-Dschungel‘, die der Berater dem Kunden einfach und schnell beantworten muss. Nur so kann sich jeder Arbeitnehmer selbst schnell ein Bild dazu machen. Berndt: Die größte Erleichterung aus meiner Sicht ist ein Kollektiv. Denn wenn ich 50 Mitarbeiter habe und 45 unterschiedliche Versicherer, weil jeder Mitarbeiter sich seinen eigenen Versicherer aussucht, ist die Komplexität gewaltig. Hier hilft es allein schon, daraus ein Kollektiv mit einem Anbieter zu machen. Allein durch die Fluktuation wird das aufweichen. Rehfeldt: Was mir fehlt ist: Tu Gutes und sprich darüber. Das wäre doch mal eine tolle Sache: Eine Förderung der bAV mit einer entsprechenden Kampagne zu verbinden. Dass die Bundesregierung Plakate druckt. Mittlerweile steht’s ja in der Renteninformation, dass es nicht ausreicht, dass man zusätzlich etwas machen sollte. Aber das muss auch in den Medien sein. Steinhart: Wir müssen das Thema für den Sparer verständlich machen. Wir haben für unsere Berater eine Förder-App gebaut, die über alle drei Schichten mit zwei, drei Swipes und drei Eingaben ganz klar berechnet, welche Schicht und welche Fördersparform für den Kunden die ertragreichste Form ist, unabhängig davon, welche Kosten dahinterstecken, sondern rein: Welche Förderung bekomme ich? Der Arbeitnehmer kann sich dann relativ schnell selber mal ein Bild für sich machen.

finanzwelt: Guter Übergang zu meiner nächsten Frage: Was tun Sie speziell in Ihrem Bereich, um den steigenden Herausforderungen im Rahmen der betrieblichen Versorgungen gerecht zu werden? Und was tun Sie, um das Thema in den Markt zu tragen? Steinhart: Wir unterstützen die Berater bei ihrer bAV-Weiterbildung. Wir haben jedes Jahr vier Lehrgänge, wo wir dem klassischen Versicherungsvermittler eine Spezialausbildung innerhalb der betrieblichen Expertenausbildung in Kooperation mit der Deutschen Versicherungs-Akademie geben. Diese Präsenzschulung wird durch Prüfung mit dem Abschlusszeugnis als bAV-Experte anerkannt. Wir investieren auch in die Digitalisierung. Wir entlasten die Makler durch die Vorbereitung von Vergleichsangeboten und Gehaltsabrechnungen bei Firmenprojekten – so hat der Makler Zeit, sich auf die Beratung zu fokussieren und muss nicht selbst Angebote und Gehaltsabrechnungen erstellen. Hanssmann: Da stimme ich dem Kollegen zu: Wir müssen den Maklern die Fachlichkeit vermitteln. Im Rahmen von ‚#handschlag‘, unserer Digitalisierungsstrategie mit und für Makler, steht unter anderem das Thema bAV im Mittelpunkt von Web- und Präsenzseminaren. Dort transportieren wir genau diese Fachlichkeit.

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