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06.01.2021

Herbert Behr (links), Experte für Investment in Gold, Silber und Co. Verifort Capital / Rauno Gierig (rechts), Chief Sales Officer Verifort Capital

finanzwelt: Gold als die Krisenwährung profitiert schon seit längerem vom Virus. Wohin wird die Fahrt, auch bei den anderen Metallen, noch gehen? Behr» Die Entwicklung der Metalle ist natürlich auch von verschiedenen Faktoren abhängig. Gold ist eine klassische Krisenwährung. Je weniger die Währungen wert werden, desto mehr haben wir Goldpreissteigerungen. Wir haben jetzt eine kleine Konsolidierungsphase, der Goldpreis geht gerade seitwärts. Aber ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, dann zieht der Goldpreis wieder richtig an. Ich sehe ihn im nächsten Jahr bei 2.500 US-Dollar je Feinunze. Bei Silber ist interessant, dass es ja mehr ein reines Indus-triemetall ist, aber immer noch diesen monetären Charakter hat. Silber hinkt bei der Preisentwicklung Gold meistens hinterher. Ich glaube, dass die Wertentwicklung bei Silber besser sein wird als bei Gold. Beide Metalle können wir nur noch 17 bis 20 Jahre aus der Erde holen. Das bedeutet, das Material wird weniger. Auf der anderen Seite haben wir ein riesiges Wachstum der Weltbevölkerung, jeder braucht Gold und Silber.

finanzwelt: Aber wie sieht es mit der Mehrwertsteuerproblematik bei Silber aus? Behr» Als klassisches Industriemetall ist Silber mit Mehrwertsteuer behaftet, der Kunde muss, sobald er es als Barren oder Münzen zuhause haben möchte, also Mehrwertsteuer zahlen. Wenn man das Silber in ein Zollfreilager steckt, umgeht man das Ganze. Somit zahlt der Kunde beim Erwerb des Silbers keine Mehrwertsteuer. Das hat dann auch den Vorteil, dass die Vermittlung nicht umsatzsteuerpflichtig ist. Leider müssen wir hierzu ein Zollfreilager außerhalb Deutschlands wählen. Wenn man Silber doch zuhause haben möchte, kann man sogenannte differenzbesteuerte Silbermünzen kaufen.

finanzwelt: Wie sieht es bei den anderen Industriemetallen aus? Behr» Die sind jetzt ein spannendes Thema, weil durch den Lockdown die Preise fast Richtung Herstellungskosten gegangen sind. Die werden sicher wieder stark ansteigen. Für Technologiemetalle interessieren sich immer mehr Kunden, das gilt besonders für die jungen Leute. Gerade das Thema E-Mobilität spielt uns dabei in die Karten. Da es auch kaum Recycelingmöglichkeiten gibt, sind Investitionen in physische Metalle generell in den nächsten Jahren sehr interessant. Es möchte jeder telefonieren, es braucht jeder ein Smartphone. In Afrika wird genauso telefoniert wie in Europa, Amerika oder Asien. Dazu brauchen wir klassische Industriemetalle wie Gallium. Man muss Technologie- und Zukunftsthemen losgelöst von den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten betrachten.

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