Vertriebspartner in jeder Weise unterstützen

06.01.2021

Herbert Behr (links), Experte für Investment in Gold, Silber und Co. Verifort Capital / Rauno Gierig (rechts), Chief Sales Officer Verifort Capital

finanzwelt: Fungieren Sachwerte als die einzig verlässlichen Wertspeicher? Behr» Nicht nur das. Wenn man sich die letzten 15 Jahre vom Goldpreis anschaut, dann liegt die Performance für Gold bei 11,5 Prozent pro Jahr. Und nur in nur drei von den 15 Jahren ging der Goldpreis nach unten. Obwohl Silber deutlich volatiler ist, sieht es da noch besser aus, da haben wir eine Wertentwicklung von ungefähr 13 bis 14 Prozent. Aber die Frage ist ja nicht, ob der Kunde immer Rendite haben muss. Sondern es geht ja darum, mehr reales Eigentum zu schaffen. Der Kunde hat viel zu wenig Eigentum und viel zu viel Papier. Gierig» Ja, denn mit Sachwerten wird man Eigentümer. Wir haben in Deutschland in den vergangenen hundert Jahren fünf Systemwechsel gehabt, wenn man die DDR mitzählt sogar sechs. Geld wurde entwertet, Wertpapiere waren manchmal das Papier nicht mehr wert, auf dem es gedruckt war. Aber wenn man Gold oder ein Haus hatte, blieb der Wert erhalten. Deshalb gibt es aus meiner Sicht keine Alternative zum Sachwert.

finanzwelt: Im ersten Lockdown Anfang des Jahres gab es ganz unterschiedliche Erfahrungen: Manche Kunden haben erst recht gekauft, andere überhaupt nicht, weil sie zu viele Zukunftsängste hatten. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und was steht uns im jetzt Lockdown light bevor? Gierig» Generell kann man sagen, dass Remote Vertrieb sogar ein positiver Effekt der Corona-Krise ist. Endlich geht man das Thema Digitalisierung richtig an und viele Vertriebe müssen sich umstellen. Wir kommunizieren sehr viel mit Webinaren, Online-Calls, Videobeiträgen, um eben auch die Kommunikation nach außen sicherzustellen. Wir haben eine Online-Zeichenstrecke im Vertriebspartnerportal. Denn uns ist es wichtig, die Vertriebspartner in jeder Weise zu unterstützen. Die Kunden sehen auch die Vorteile in einem Video-Chat und finden es nicht ungewöhnlich, mal ein Finanzgespräch online zu führen. Die Banken pushen das Thema zurzeit ja auch sehr stark. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr gut funktioniert. Und wir als Emissionshaus sind auch dazu aufgefordert, die Leute dort abzuholen und bei der digitalen Transformation zu begleiten.

finanzwelt: Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass man Sachwerte jetzt besser vermitteln kann? Gierig» Bei Gold ist sicherlich schon das grundsätzliche Verständnis da, dass man es als Sachwert in Krisenzeiten verstärkt haben sollte. Aber grundsätzlich sind Sachwerte kein Trendprodukt, sondern ein wertstabiler Baustein mit Renditepotenzial im Depot. Die institutionellen Investoren, die Versicherungen und Versorgungswerke, die erhöhen ja schon seit Jahren kontinuierlich ihre Sachwertequote. Ein Blick in die Vergangenheit reicht, um zu sehen, dass große Vermögen schon seit hunderten von Jahren mittels Sachwerten entstanden sind und erhalten wurden. Da muss man sich nur mal die großen Patrizierfamilien anschauen. Jetzt kommt allerdings dazu, dass es kaum mehr Alternativen gibt. Menschen handeln meist erst dann, wenn der Druck hoch ist. Und der Druck ist die Angst vor Inflation, den Negativzinsen, dem unsicheren Umfeld und der Globalisierung. Jetzt rücken Sachwerte wieder in den Fokus und den Privatkunden wird bewusst, dass es sinnvoll ist, da zu investieren. Und das ist ja mittlerweile schon mit kleineren Beiträgen möglich: Man braucht keine großen Vermögen, um wie ein Professioneller zu investieren. Behr» Ja, die Leute sehnen sich nach dem sicheren Hafen. Beim ersten Lockdown haben wir schnell reagiert und innerhalb von fünf Tagen eine digitale Signaturmöglichkeit geschaffen. Der Vermittler konnte sich auf seine Bestandskunden konzentrieren. Er musste nichts anderes machen als durchtelefonieren, mit Zoom oder mit Webinaren etc. und einfach Verkaufsgespräche führen und dann den Antrag schicken, der digital unterschrieben werden konnte. Wir waren direkt am Vertrieb dran. Der Hintergrund ist natürlich klar: Ausnutzen der Situation, Ausnutzen der Krise, Eintauschen von Geld in Gold. Wir hätten noch viel mehr Umsatz machen können, wenn es keine Probleme bei der Beschaffung der Barren und Münzen gegeben hätte. Denn wegen des Lockdowns konnte ja keiner mehr prägen.

Weiter auf Seite 3