Das bedeutet Corona für die R+V
30.03.2020
Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung / Foto: © R+V
Wie alle Versicherer wird wohl auch die R+V die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich zu spüren bekommen. Damit ist, trotz eines starken Jahresauftakts, eine Fortsetzung des Wachstums des vergangenen Jahres sehr unwahrscheinlich. Für die Kunden wurden bereits zahlreiche Maßnahmen eingeleitet.
Das vergangene Geschäftsjahr hat der R+V-Konzern mit einem Vorsteuergewinn nach IFRS von 1 Mrd. Euro abgeschlossen und damit das Vorjahresergebnis von 448 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Für den starken Anstieg war besonders ein deutliches Plus beim Kapitalanlageergebnis verantwortlich, das mit 6,2 Mrd. Euro um 5 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert lag. Hierbei wirkten sich besonders die weiter gesunkenen Zinsen an den Kapitalmärkten und die Rechnungslegung nach IFRS aus, die den Ansatz der Kapitalanlagen zu aktuellen Marktwerten verlangt. So lag das Vorsteuerergebnis nach der deutschen HGB-Rechnungslegung bei 296 Mio. Euro und verfehlte damit knapp das Vorjahresergebnis von 300 Mio. Euro.
Nicht von den unterschiedlichen Rechungslegungen ist der Wert der Beitragseinnahmen betroffen, der mit 17,4 Mrd. Euro um 7,8 % über dem Vorjahresergebnis lag. Den größten Anteil daran hatte die deutsche Erstversicherung, die ihre Beiträge um 6,1 % auf 15 Mrd. Euro erhöhte. Hierzu haben alle Segmente beigetragen. Zugleich war in der Erstversicherung ein deutlicher geringer Schadensaufwand zu begleichen: So fielen mit ca. 107.000 Schäden 31.000 weniger als im Vorjahr. Für die Schadensregulierung zahlte die R+V an ihre Kunden 224 Mio. Euro, 15,7 % weniger als im Vorjahr.
Zudem konnte die R+V im vergangenen Jahr ca. 200.000 neue Kunden hinzugewinnen, sodass sie nun 8,8 Mio. Menschen versichert. Die positive Geschäftsentwicklung schlägt sich auch in der Mitarbeiterzahl nieder, die gegenüber dem Vorjahr um 465 auf 16.080 gewachsen ist. Der Zuwachs ist besonders auf die Bereiche Schadensbearbeitung, das R+V-Servicecenter und die IT zurückzuführen.
Kaum Veränderung gab es hingegen bei den Verwaltungskostenquoten. So liegen die Bereiche Leben/ Pension mit 1,2 %, Kranken mit 1,6 % sowie Schaden/ Unfall mit 10,9 % auf Vorjahresniveau.
Trotz des weiterhin herausfordernden Kapitalmarktumfelds liegt die Solvency II-Quote des genossenschaftlichen Versicherers mit 237 % deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Norbert Rollinger ist die R+V damit für die Auswirkungen der Coronakrise gut gewappnet.
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