Nürnberg an der Spitze
01.02.2021
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Berlin nimmt Fahrt auf
Hinter der österreichischen Hauptstadt reiht sich die deutsche ein: So stiegen die Quadratmeterpreise in Berlin binnen eines Jahres um 5,7 % und damit um 1,5 Prozentpunkte stärker als bei der Untersuchung für das dritte Quartal. Im Schnitt müssen Wohnungskäufer in der Spreemetropole 7.237 Euro/m² bezahlen, wobei es sowohl deutlich günstigere als auch deutlich teurere Objekte gibt: Die Preisspanne in Berlin reicht von 3.783 Euro/m² bis auf 21.840 Euro/m² und ist damit die zweihöchste hinter Hamburg. Auch in Berlin verfestigt sich die Tendenz des Rückgangs der Objektzahlen in zentralen, teuren Bezirken wie Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf: In diesen Bezirken ging die Zahl der Vertriebsstarts um 30 % zurück. Dass die Preisdynamik dennoch insgesamt zunimmt, liegt daran, dass ein Großteil der Bezirke weiterhin starke Preissteigerungen zu verzeichnen hat, ganz unabhängig von Preislevel oder Objektzahl. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf verzeichnete mit 18,1 % ein mehr als drei Mal so starkes Preisplus wie das gesamte Stadtgebiet – und das, obwohl hier der stärkste Rückgang an Objektzahlen zu verzeichnen war. Laut den PROJECT-Experten halten sich hier die teureren Objekte länger am Markt, was dann einen entsprechenden Einfluss auf die Preisentwicklung hat. Die erhöhte Dynamik auf dem Berliner Immobilienmarkt wurde zudem durch mehrere Vertriebsstarts an Top-Standorten ausgelöst. Die zweistärksten Preissteigerungen gab es im zweitgünstigsten Bezirk Lichtenberg, wo Wohnungskäufer innerhalb eines Jahres 15 % mehr bezahlen mussten. Laut PROJECT wurde dieser deutliche Anstieg wohl vor allem durch vermehrte Vertriebsstarts im innerstädtischen Ortsteil Rummelsburg ausgelöst. Mit 10 % verzeichnete auch der Bezirk Treptow-Köpenick, in dem zudem die meisten Objekte angeboten wurden, zweistellige Preissteigerungen. Die Preisdynamik in Berlin dürfte sich auch in absehbarer Zeit nicht abschwächen, denn die PROJECT-Experten sehen aktuell nirgendwo in der City Pessimismus. Ende September mussten Mieter für Neubauwohnungen im Schnitt 17,27 Euro/m² bezahlen, für Bestandswohnungen 12,36 Euro/m².
Auch das erweiterte Berliner Umland weist zweistellige, dynamische Zuwachsraten auf und liegt inzwischen bei 4.504 Euro/m². Den Schnitt nach oben zieht hier Potsdam, wo im Schnitt 6.556 Euro/m² fällig werden.
Umland überholt Frankfurt
Heimlich, still und leise hat sich Eintracht Frankfurt in den letzten Wochen in der Fußball-Bundesliga in die Spitzengruppe vorgeschoben und liegt mittlerweile auf Rang 4 und damit auf Champions League-Kurs. Deutlich weniger dynamisch entwickelt sich jedoch der Immobilienmarkt in der Finanzmetropole. So stiegen hier die Angebotspreise mit 2,6 % deutlich moderater als in den davor im Ranking liegenden Städten. Im Schnitt müssen Wohnungskäufer in der größten Stadt Hessens pro Quadratmeter 7.887 Euro bezahlen, die Preisspanne liegt zwischen 4.898 Euro und 17.846 Euro. Jedoch schafften es die Frankfurter Wohnungspreise nicht, die 8.000 Euro-Marke zu halten, die im September zum ersten Mal übertroffen wurde. Mit der verlangsamten Preisentwicklung setzt sich in Frankfurt eine Tendenz fort, die Mitte 2019 begann, nachdem sich in den Jahren davor die Preise deutlich dynamischer entwickelten. Bei den Vertriebsstarts dominieren ganz klar die Randlagen, während in den zentraleren Lagen deutlich weniger neue Objekte auf den Markt kommen. Bei den wenigen Vertriebsstarts in den zentraleren Lagen wurden zudem Objekte angeboten, die deutlich unter dem Preisniveau der innerstädtischen Luxusobjekte liegen. Zudem sind nur wenige Objekte auf den Markt gekommen, für die ein fünfstelliger Quadratmeterpreis fällig wird. Die stärkste Preisentwicklung im Frankfurter Stadtgebiet war erneut im südlich des Mains gelegenen Frankfurt-Süd zu beobachten, wo die Angebotspreise binnen eines Jahres um 10,7 % zunahmen. Ebenfalls zweistellige Zuwächse verzeichneten die Randbezirke Kalbach-Riedberg und Bergen-Enkheim. Dies liegt u.a. darin begründet, dass hier einige Neubauobjekte mit gehobener Ausstattung auf den Markt kamen. Durch ein deutlich erhöhtes Angebot im teuren Innenstadtbereich und im Europa-Viertel sind auch die Neubaumieten in Frankfurt deutlich angestiegen. So liegen diese mittlerweile bei 19,72 Euro/m², für Bestandswohnungen werden durchschnittlich 15,44 Euro/m² fällig.
Anders als die Kernstadt entwickelte sich direkte Umland Frankfurts (ohne Mainz, Wiesbaden und Darmstadt). So stiegen die Durchschnittspreise hier um 5,2 % auf 5.030 Euro. Zugenommen haben auch die Objektzahlen.
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