Nürnberg an der Spitze
01.02.2021
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Eine ähnliche Dynamik wie die bayerische Landeshauptstadt verzeichnet deren nähere Umland. So müssen Wohnungskäufer in den von PROJECT untersuchten Gemeinden (ohne Augsburg und Ingolstadt) im Schnitt 8.232 Euro pro Quadratmeter bezahlen, eine Steigerung von 8,4 % binnen eines Jahres. Die stärkste Dynamik ist dabei im unmittelbaren Münchner Umland zu beobachten: So liegt der Landkreis München mit einer Preissteigerung von 15,3 % fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist laut PROJECT, dass hier die Anzahl an Verkaufsobjekten deutlich zunahm, was wegen des hohen Preisniveaus im Landkreis einen spürbaren Effekt auf das gesamte Umland hatte. Deutlich weniger dynamisch entwickeln sich hingegen die Preise etwa eine Autostunde nordwestlich von München: So stagnieren die Verkaufspreise in Augsburg seit einigen Monaten auf einem Niveau von 6.133 Euro/m². Die jährliche Preisentwicklung in der schwäbischen Großstadt liegt deshalb mit 5,4 % noch deutlicher unter dem Durchschnittswert als die von Ingolstadt, wo Käufer von Neubauwohnungen im dritten Quartal mit 5.560 Euro/m² 6,4 % mehr bezahlen mussten als im Vorjahreszeitraum.
Favoriten ist zwei Mal auf Platz 1
Auf Rang vier bezüglich der Preissteigerungen befindet sich die einzige nicht-deutsche Stadt, in der PROJECT aktiv ist: Wien. So sind in der österreichischen Hauptstadt die Angebotspreise für Neubauwohnungen innerhalb eines Jahres um 7,2 % auf durchschnittlich 6.268 Euro gestiegen. Damit erreicht die Preissteigerungsrate etwa den Bereich der ersten drei Quartale 2020. Die günstigste Wohnung kostete 3.777 Euro/m², die teuerste 16.136 Euro/m². Im letzten Jahr haben sich die Objektzahlen um knapp 10 % verringert. In den meisten 23 Bezirke fällt die Zahl der angebotenen Objekte unabhängig von der Lage innerhalb der Stadt. Nachdem diese Entwicklung in den letzten Monaten bereits in den innenstadtnahen Bezirken beobachtbar war, ist das nun auch in den Außenbezirken der Fall, besonders in der links der Donau gelegenen Donaustadt und auch in Liesing am südlichen Stadtrand. Der Bezirk mit dem größten Rückgang an Bauobjekten ist Favoriten. Im gesamten Stadtgebiet sank die Zahl der verfügbaren Einheiten zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem Schlussquartal 2020 um 36 %. Aufgrund dieses deutlichen Rückgangs ist laut PROJECT davon auszugehen, dass Neubauobjekte in Wien tendenziell kleiner werden. Dass die Zahlen sinken, könnte laut den Studienautoren damit zusammenhängen, dass in letzter Zeit vermehrt ETW-Objekte in freifinanzierte Mietobjekte umgewandelt oder vor Vertriebsstart global verkauft werden. Favoriten ist nicht nur der Bezirk mit dem größten Rückgang an Bauobjekten, sondern auch der mit der höchsten Preissteigerung: So erhöhten sich die Preise dort mit 19,7 % fast drei Mal so stark wie im Stadtdurchschnitt. Das hängt u.a. damit zusammen, dass viele günstigere Objekte mit Quadratmeterpreisen von 5.000 Euro bereits im Vorfeld abverkauft wurden und deshalb vor allem teurere Objekte auf dem Markt waren. Auch die westlichen Außenbezirke Penzing, Hernals und Währing weisen hohe Preissteigerungen auf. Das Brutto-Mietpreisniveau in Wien lag im Dezember für Neubauwohnungen bei 16,51 %, im Bestand bei 14,27 %.
Deutlich moderater als im Stadtgebiet verlief die Entwicklung im Wiener Umland, wo die Angebotspreise um 4,5 % auf 4.746 Euro/m² stiegen.
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