Nürnberg an der Spitze
01.02.2021
Foto: © xbrchx - stock.adobe.com
In sechs der sieben Städte, die im Rahmen der aktuellen PROJECT-Wohnungsmarktanalyse untersucht wurden, sind im vergangenen Jahr die Preise gestiegen. An der Spitze der Preissteigerungen liegen zwei zweitgrößte Städte: Die Bayerns und die Deutschlands.
Auch wenn diese Vorstellung jüngeren Fußballfans wohl eher schwer fällt: Insgesamt 51 Jahre lang war der 1. FC Nürnberg alleiniger Fußballrekordmeister (hinzu kommen noch insgesamt acht Jahre, in denen man sich diese Ehre mit einem anderen Verein teilen musste). Zum Vergleich: Der aktuelle Bundesligaprimus FC Bayern trägt „erst“ seit 1986 auch den Titel Rekordmeister. In der aktuellen Marktanalyse der Metropolregionen von PROJECT Investment liegt Nürnberg jedoch auf Platz 1, zumindest was die Preissteigerungen angeht: So sind in der Frankenmetropole die Angebotspreise für neu gebaute Wohnungen zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem vierten Quartal 2020 um 19,1 % gestiegen, mehr als in jeder anderen untersuchten Stadt. Die deutlich gestiegenen Preise betreffen die gesamte Stadt. So werden selbst in den Randlagen pro Quadratmeter inzwischen Angebotspreise von 6.000 bis zum Teil sogar 7.000 Euro aufgerufen. Die Preisspanne über das gesamte Stadtgebiet liegt zwischen 4.520 und 7.700 Euro/m², im Durchschnitt mussten Wohnungskäufer im vierten Quartal des vergangenen Jahres 5.932 Euro/m² bezahlen. Ein wesentlicher Grund für den deutlichen Preisanstieg ist laut PROJECT Research auch in den dem vermehrten Aufkommen von Mikroapartment-Objekten zu sehen. So gab es in den vergangenen Monaten zumeist in verkehrsgünstigen und innenstadtnahen Lagen einige Vertriebsstarts dieser Art von Immobilien. Da die Angebotspreise hier über 7.000 Euro/m² und damit am oberen Ende der Preisspanne liegen, haben diese die Durchschnittspreise deutlich angehoben. Zudem hat sich nicht zuletzt wegen dieser zahlreichen neu auf den Markt gekommenen Objekte die Vertriebstätigkeit im Laufe des vergangenen Jahres deutlich erhöht. So waren im Dezember drei Mal so mehr verfügbare Wohnungen auf dem Markt als noch im Mai. Dazu hat auch der Umstand beigetragen, dass zwei Großobjekte mit insgesamt 300 Einheiten neu auf den Markt kamen. Mit Wohnungen in Nürnberg erzielen Vermieter im Schnitt im Neubau eine Miete von 12,81 Euro, im Bestand von 10,49 Euro.
Anders als im Nürnberger Stadtgebiet entwickelt sich hingegen die Bautätigkeit im Nürnberger Umland, denn dort nimmt sie weiter ab. Gerade in Erlangen bewegen sich die Objektezahlen auf sehr niedrigem Niveau und es ist aktuell nur eine einstellige Zahl an Objekten im Vertrieb. Eine ähnliche Tendenz ist auch in den Nachbarkreisen (ohne Fürth und Erlangen) spürbar, wo im Dezember nur noch halb so viele Wohnungen im Vertrieb waren wie noch zu Beginn des Jahres. Mit durchschnittlich 4.682 Euro/m² kostete eine Wohnung dort im vierten Quartal 2020 10,8 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Den Durchschnitt nach oben gezogen hat dabei Fürth, wo die Durchschnittswohnung für 5.250 Euro angeboten wurde, 12,9 % mehr als ein Jahr zuvor.
Wie sich die Preise in zwei anderen Millionenmetropolen entwickelten, lesen Sie auf Seite 2