Es wird wieder in die Hände gespuckt

19.02.2025

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Exklusiv

finanzwelt: Wie steht es 2025 um den Neubau?
Florian Bauer» Die selbst gesteckten Neubauziele aus der Politik werden beim aktuellen Stand wieder verfehlt. Langsame Genehmigungsverfahren, hohe Baukosten und zu wenig Personal blockieren nachhaltigen Wohnungsbau momentan enorm. Das gilt sowohl für die Top Sieben als auch für B-Lagen. Gewinner dieser Entwicklung ist der Bestand. Denn dieser profitiert bei optimaler Gebäudequalität an Wert, sofern die Nachfrage steigt. Und darauf deutet heute nahezu alles hin.

finanzwelt: Was bedeutet das für die Mieten?
Bauer» Mieter müssen sich dementsprechend auf Mietanhebungen einstellen, sofern die Objekte seit Jahren ohne Mieterhöhung stehen. Diese Maßnahmen durch den Vermieter braucht es auch, um beispielsweise energetische Sanierungen zu finanzieren.

finanzwelt: Verschiedene Faktoren beeinflussen die Bauwirtschaft, insbesondere auch die Materialkosten. Wie werden sich diese voraussichtlich entwickeln?
Marco Mattes» Das wird wesentlich von der Frage bestimmt, wie sich die geopolitischen Krisen weltweit entwickeln. Je mehr die Lieferketten unter Druck geraten, desto teurer kann auch der Einkauf von Baumaterialien für Branchenunternehmer werden.

finanzwelt: Welche Aspekte könnten die Mieten 2025 besonders stark beeinflussen?
Mattes» Neben dem klassischen Prinzip von Angebot und Nachfrage wirken weitere Faktoren. Das betrifft beispielsweise die Frage der energetischen Sanierung, die durch erhöhte Mieten in Teilen oder komplett finanziert werden kann. Auch zum Thema Grundsteuer ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. In welchem Rahmen die Erhöhungen auf die Mieter abgewälzt wird, bleibt eine zentrale Auseinandersetzung 2025. (sg)