„Ein flexibler, dynamischer Ansatz ist entscheidend“

20.02.2025

Jakob Tanzmeister, Managing Director, Multi-Asset Solutions bei JPMorgan AM / Foto: © Sabrina Henkel / fw

Exklusiv

finanzwelt: US-High-Yield-Bonds erzielten zuletzt ansehnliche Renditen. Sind die Aussichten in diesem Segment intakt?
Tanzmeister» US-Hochzins-Unternehmensanleihen dürften auch im laufenden Jahr dank des vergleichsweise robusten Wachstums der US-Wirtschaft einer allgemein besseren Kreditqualität und einer potenziell unterstützenden Unternehmenspolitik gut abschneiden. Trotz enger Spreads bleiben US-Hochzinsanleihen widerstandsfähig. Nach wie vor sind die Ausfallraten niedrig – insofern bieten die Papiere attraktive Renditen. Im US-Hochzinsbereich finden wir die Sektoren Gesundheitswesen und Energie spannend. Auch der europäische Automobilsektor kann selektiv interessant sein.

finanzwelt: Wir sprechen über Streuung. Ein paar Takte zu Gold, das im vergangenen Jahr sehr glänzte und manche Anleger überraschte. Ist das Edelmetall ein Baustein im Multi Asset-Universum?
Tanzmeister» Es ist zumindest interessant, die Entwicklung des Goldpreises zu verfolgen. Der Zusammenhang zwischen sinkenden Zinsen und höherem Goldpreis ist so nicht immer gegeben. Vielmehr haben wir höhere Notierungen beim Edelmetall bereits bei den steigenden bzw. noch nicht fallenden Zinsniveaus gesehen. Notenbanken traten vermehrt als Käufer auf. Allerdings wirft Gold keine laufenden Erträge ab und ist von daher in unserer Multi-Asset-Income- Strategie nicht vertreten.

finanzwelt: Alles in allem blicken Sie hoffnungsvoll durch die Multi-Asset-Brille?
Tanzmeister» Die Vorzeichen sind gut. Viele Investoren werden angesichts der teilweise hohen Aktienbewertungen vorsichtiger und präferieren nun gemischte Portfolios. Andererseits sinken die Zinsen und bis dato konservative Anleger positionieren sich etwas chancenreicher, um Rendite jenseits der Inflation zu erzielen. (ah)