"Wir müssen den Dialog mit der Politik intensivieren"
30.09.2019
Von li. nach re.: Carsten Brodesser, Lothar Binding, Martin Klein und Florian Toncar / Foto: © VOTUM
Ist Schweden das richtige Vorbild für Deutschland?
Im vergangenen Jahr hatte Florian Toncar ebenfalls von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, mit den Mitgliedsunternehmen zu sprechen. In der Diskussion zeigte er sich davon überzeugt, dass die private kapitalgedeckte Altersvorsorge zu stärken sei und es hierzu eines Marktumfeldes bedürfe, das den Unternehmen ermögliche, ihre volkswirtschaftlich wichtige Aufgabe zu erfüllen. Dabei erteilte er als einziger aus der Runde einem Staatsfonds-Modell nach schwedischem Vorbild eine klare Absage. Carsten Brodesser bestätigte, dass – obwohl ein Provisionsverbot nicht zur Diskussion steht - auch in seiner Fraktion „nach Schweden geschaut werde“. Kritisch gegenüber diesem Modell äußerte sich auch Martin Klein, der die Frage aufwarf, ob der Staat tatsächlich der bessere Vermögensverwalter sei. Zudem wies er auf die kritische Marktstellung eines Staatsfonds hin, aufgrund der höheren Einwohnerzahl Deutschlands den achtfachen Umfang des schwedischen Staatsfonds einnehmen müsse. Deutlich positiver gegenüber einem Staatsfonds zeigte sich Lisa Paus, die die Idee einbrachte, dass ein solcher Staatsfonds auch in Start-Ups und Innovationsförderung investieren könnten. Das Publikum sah die Verbindung von abgesicherter Altersvorsorge und Risikokapital hingegen kritisch.
Neben der Diskussion über aktuelle geplante Regierungsvorhaben, wie die Übertragung der BaFin-Aufsicht auf gewerbliche Vermittler oder der Versicherungspflicht für Selbstständige, debattierten die Parlamentsvertreter auch über ein notwendig zu veränderndes Sparverhalten der Bürger, finanzielle Bildung und die zu erwartenden Ergebnisse der Rentenkommission.
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