"Wir müssen den Dialog mit der Politik intensivieren"

30.09.2019

Von li. nach re.: Carsten Brodesser, Lothar Binding, Martin Klein und Florian Toncar / Foto: © VOTUM

Am 25. und 26. September fand in Berlin die Mitgliederversammlung des VOTUM-Verbandes statt. Besonders das Thema Provisionsdeckel sorgte dabei für kontroverse Diskussionen. Aber auch beim Thema Altersvorsorge gingen die Meinungen weit auseinander. Außerdem wurde die Zukunft der Branche beleuchtet.

„Nicht nur über Politik, sondern auch mit der Politik reden!“ Unter diesem Motto diskutierten Fachpolitiker von Union, SPD, FDP und Grünen auf der Mitgliederversammlung des VOTUM-Verbandes im Drachenhaus Westin Grand Hotel in Berlin über finanz- und rentenpolitische Themen. Die von Martin Klein, Geschäftsführender Vorstand des VOTUM-Verbandes, moderierte Diskussionsrunde zeigte deutlich, dass der Austausch zwischen Wirtschaft und Parlamentariern bei den anstehenden Weichenstellungen von höchster Wichtigkeit ist. So tauschten sich unter lebhafter Teilnahme des Publikums die Diskutanten über den von der SPD geforderten Provisionsdeckel und das von den Grünen befürwortete Provisionsverbot aus. Dabei vertrat Lothar Binding, Finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, erneut die Position, dass ein Provisionsdeckel notwendig sei, um den schwarzen Schafen der Branche das Handwerk zu legen. Klar ablehnend zeigten sich hierbei Dr. Carsten Brodesser, Berichterstatter der Unions-Fraktion für betriebliche und private Altersvorsorge, und Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion und Finanzpolitischer Sprecher. Beide wiesen darauf hin, dass eine verfehlte Eingriffspolitik des Staates in die marktwirtschaftliche Preisbildung auch für den Verbraucher eine qualitative Abwertungsspirale des Beratungsangebots auslösen könne. Unterstützung erhielten sie von Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, der in seinem Vortrag vor der Podiumsdiskussion bereits auf die Verfassungswidrigkeit des Provisionsdeckels aufmerksam gemacht hatte.

Keinen Provisionsdeckel, sondern sogar ein vollständiges Verbot von Provisionen in der Finanzberatung, fordern hingegen die Grünen. Deren Finanzpolitische Sprecherin in der Bundestagsfraktion, Lisa Paus, begründete diese Forderung in der Diskussion mit negativen Erfahrungen. Nach der Podiumsdiskussion führte sie mit Vertretern der Mitgliedsunternehmen Gespräche. „Ein solcher unmittelbarer Dialog kann Vorbehalte und Vorurteile bei Fachpolitikern gegenüber der Branche abbauen“, zeigt sich Martin Klein überzeugt. „Wir laden alle Politiker ein, auch mal bei einem Blick hinter die Kulissen, mehr über die Beratungsarbeit der Mitgliedsunternehmen zu erfahren.“

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