„Wir haben hohe Widerstandskraft bewiesen“

12.08.2020

Klaus Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG / Foto: © Allianz

Rückgang beim Ergebnis

Über alle Versicherungssparten hinweg ist das operative Ergebnis um 3,2 % gesunken. Dies ist besonders in den starken Schwankungen der Kapitalmärkte sowie den Belastungen aus der Betriebsschließungsversicherung begründet. Ihr operatives Ergebnis steigern konnte hingegen die Sachversicherung. Gründe hierfür waren abermals ein positiver Sondereffekt aus Immobilienverkäufen sowie Entlastungen aus einem rückläufigen Schadenanfall und wesentlich geringere Elementarschäden. Zudem zeigen sich bei der Sachversicherung die deutlichen Abschreibungen aufgrund des Aktienmarkteinbruchs zum Großteil erst im Nettoergebnis. Ihr operatives Vorjahresergebnis verfehlt haben hingegen die Lebens- und die Krankenversicherung. Dies resultiert besonders aus den Abschreibungen infolge der Turbulenzen am Kapitalmarkt. So lag das Kapitalanlageergebnis über alle Sparten hinweg mit 4,5 Mrd. Euro um 22,1 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das Nettoergebnis ging sogar um 31,4 % zurück. Jedoch muss laut Unternehmensmitteilung dabei berücksichtigt werden, dass im zweiten Quartal eingetretene Werterholungen auf die im ersten Quartal vorgenommenen Abschreibungen auf Aktien nicht ergebniswirksam ausgewiesen werden. Grund hierfür sind die entsprechenden Rechnungslegungsvorschriften. Jedoch hat die Allianz Deutschland wirtschaftlich von der Werterholung im zweiten Quartal profitiert. „Unsere Finanzstärke und unsere langjährige Expertise in der Kapitalanlage haben uns geholfen, die hohen Schwankungen größtmöglich abzufedern“, so Klaus-Peter Röhler. „Die Allianz hatte große Teile ihrer Wertpapierbestände abgesichert.“ Hinzu komme das breite und langfristig ausgelegte Anlagespektrum des Unternehmens.

Insgesamt zeigt sich Röhler damit zufrieden, wie die Allianz Deutschland durch die Turbulenzen gekommen ist. „Wir haben in diesen schwierigen Wochen eine hohe Widerstandskraft bewiesen“, so der Vorstandsvorsitzende. „Ein großer Vorteil war, dass wir digital sehr gut vorbereitet sind und unsere Mitarbeiter aus dem Homeoffice heraus sowie unsere Vertreter mit Videoberatung und per Telefon weiterhin für unsere Kunden da sein konnten. Ich danke allen Mitarbeitern und Vertretern für ihren außergewöhnlichen Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten.“

So arbeiteten teilweise ca. 90 % der Mitarbeiter der Allianz Deutschland von zu Hause aus. Zudem haben die ca. 8.200 Vertreter der Allianz ihre Kunden digital beraten und konnten Tarifänderungen sowie Vertragsabschlüsse digitale durchführen. Inzwischen bieten mehr als 90 % der Vertreter Onlineberatungen an, von Anfang März bis Mitte Mai ist die Nutzung durch Kunden und Vertreter um 66 % gestiegen. „Die Kunden werden durch die Erfahrungen in der Corona-Zeit sehr viel offener für den digitalen Austausch“, berichtete Klaus-Peter Röhler. „Das haben wir in vielen Bereichen unseres Unternehmens gesehen.“ So haben sich auch die Zugriffszahlen auf die Webseite allianz.de deutlich erhöht und lagen im zweiten Quartal um 12 % höher als in den ersten drei Monaten des Jahres.

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