VEMAtage 2019 - Gemeinsam Zukunft bewegen

01.04.2019

Hermann Hübner (li.) und Andreas Brunner (re.), Vorstände der VEMA eG / Foto: © VEMA eG

„Norm ist nicht nötig“

Bereits in der Entwicklungsphase der DIN-Norm 77230 hatte sich die VEMA gegen diese ausgesprochen (finanzwelt berichtete). Diese Meinung behält die Genossenschaft weiterhin bei. So wird ihrer Auffassung nach mit der Norm in der Summe „alter Wein in neuen Schläuchen“ verkauft und der Inhalt würde im Wesentlichen dem entsprechen, was man in der Branche seit Jahrzehnten als „Analyse“ oder mit ähnlicher Bezeichnung verwendet. Andererseits würde beim benötigen Versicherungsumfang je Sparte bestenfalls an der Oberfläche gekratzt, ohne wirklich auf individuelle Problemstellungen einzugehen. „Ein tatsächlicher Mehrwert wird mit dieser Norm wohl für keinem Kunden geliefert, der von einem Vermittler betreut wird, der seinem Beruf mit Ethos nachgeht“, so die VEMA.

Akademie erfreut sich großen Zulaufs

Dass die IDD/VersVermV eine jährliche Weiterbildungszeit von 15 Stunden vorschreibt, erachtet die VEMA als „Vernunftsieg“. Dennoch sei damit für die Makler ein nicht unerheblicher Zeitaufwand verbunden. Profiteure dieser Entwicklung sind die Weiterbildungsträger wie die VEMA-Akademie. Diese verzeichnete im vergangenen Jahr fast 110.000 Teilnehmer. 66 % der VEMA-Partner bauchen ihre Weiterbildung über die genossenschaftseigene Akademie. Gerade die Mediathek mit Schulungsaufzeichnungen und anschließender Lernzielkontrolle boomte spürbar. Als Grund für die Beliebtheit der Mediathek macht die VEMA die damit verbundene Flexibilität aus, die Weiterbildung zu jedem beliebigen Zeitpunkt rund um die Uhr zu absolvieren.

In diesem Jahr stehen neben dem regulären Weiterbildungsangebot auch wieder freie Plätze für die Zertifikatslehrgänge (Steinbeis-Zertifikat) zur Verfügung. Angeboten werden Lehrgänge zum Consultant Versicherungsmakler, zum Fachberater in gewerblicher Sachversicherung, in gewerblicher Haftpflichtversicherung oder in Sachen Firmenvorsorge. Es handelt sich hier um sechstägige Lehrgänge, die eine tiefgehende Einführung in einen Themenbereich bieten.

Den Kunden von heute richtig ansprechen

Der Kunde von heute ist meist hybrid, was bedeutet, dass der sowohl offline als auch online Informationen sammelt. Um genau diese Zielgruppe richtig anzusprechen bietet die VEMA verschiedene Hilfestellungen. So steht ein stetig wachsender Fundus an Landingpages zur Verfügung. Das sind kleine Webseiten, die über bestimmte Sparten, Themen, Anlässe informieren. Automatisch bestückt mit dem Logo und den Kontaktdaten des einzelnen VEMA-Partnerbetriebs, können sie direkt beim Kunden eingesetzt werden. Den Anwendungsmöglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Der Makler kann es als direkten Link einer Mail, als Themenseite eingebunden in die eigene Firmenhomepage, als Post bei Facebook etc. verwenden. Mit der VEMA-App wird den Kunden der VEMA-Makler ein weiterer, sicherer Kommunikationsweg zu ihrem betreuenden Makler geliefert, der ihren üblichen Kommunikationsgewohnheiten entspricht. So können schnell Fragen gestellt und beantwortet, aber auch Schäden gemeldet oder benötigte Bilder zugestellt werden. Kosten entstehen natürlich weder den Maklern noch den Kunden. Dass sich Makler und Kunde zum Beratungsgespräch heute nicht mehr zwingend im selben Raum befinden müssen, zeigt VEMA-Live. Hierbei handelt es sich um einen cleveren Softwaredienst, mit dem sich Makler zur Beratung digital auf dem Computer des Kunden schalten können. Ganz wie es diesem lieber ist, kann auch der Kunde zurückübertragen werden oder von seiner Seite aus nur Ton oder Text. Via Mitschnitt wird die Beratung dokumentiert. Beide Teilnehmer können sich benötigte Dateien verschlüsselt über das Programm zustellen.

Nachfolge richtig regeln

Das Durchschnittsalter der Versicherungsmakler liegt bei über 50 Jahren, sodass viele sich innerhalb des nächsten Jahrzehnts aus dem Markt verabschieden werden. Da wenige junge Makler nachkommen, ist die Suche nach einem geeigneten Nachfolger alles andere als einfach. VEMA-Makler erhalten hier Unterstützung von der Genossenschaft. TSo können Makler, die den Verkauf ihrer Firma planen, über eine interne Plattform hierfür geeignete Kollegen innerhalb des Verbunds finden. Doch auch die Übergabe des Ruders in jüngere Hände durch Aufbau eines Nachfolgers wird vielseitig unterstützt. Durch das Seminarprogramm „Fit für Führung“ werden Nachfolger in allen Bereichen geschult, in denen sie sich später als Geschäftsführer bewegen müssen. Das beinhaltet unter anderem auch Themenkreise wie Personalführung, Vertrieb oder Steuerrecht. So vorbereitet hat die nächste Generation im Maklerbetrieb alles nötige Rüstzeug, um sich den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu stellen.

Eine Hilfestellung dabei kann auch in der Optimierung von Abläufen und Prozessen innerhalb der Maklerfirma darstellen. Über die 19 Erfolgsfaktoren des VEMA-Maklerbüros wird hier eine Benchmark geboten, an der man sich orientieren und den Ist-Stand im eigenen Büro abtasten kann. Wie steht es um das teaminterne Wissensmanagement? Werden Ablagevorschriften eingehalten? Besteht ein Notfallplan, wenn die Geschäftsleitung längere Zeit ausfällt? All das und noch mehr wird behandelt – gerne auch mit Unterstützung eines Mitarbeiters der VEMA. Am Ende dieses internen Verbesserungsprozesses können sich Mitgliedsfirmen auf Wunsch der Verbundzertifizierung nach DIN EN ISO 9001 anschließen (TÜV Rheinland).

Abschied im Aufsichtsrat

Nach den Eröffnungsvorträgen der beiden Vorstände sprach Udo Bayer. Der Aufsichtsratsvorsitzende nutzte die Gelegenheit um eine kurze Laudation auf Arno Falkenstein zu halten, sich nach 22 Jahren als Aufsichtsratsmitglied nicht mehr zur Wahl stellte. Falkenstein hat als Gründungsmitglied der Genossenschaft maßgeblich zu deren Entwicklung beigetragen. Sein Nachfolger wurde Christian Leimeister. Der ebenfalls zur Wiederwahl stehende Peter Przybilla wurde in seinem Amt bestätigt. (ahu)

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