Gute Führung heißt Reflexion des eigenen Handelns

16.12.2020

Uta Rohrschneider, geschäftsführende Gesellschafterin der grow.up. Managementberatung / Foto: © grow.up

Führungstipps – gegen die eigene Emotion

Im nächsten Schritt der Auseinandersetzung mit dem eigenen Profil versteht der Profilbesitzer, wie Menschen mit entgegengesetzter Ausprägung fühlen und denken und was sie von ihm als Führungskraft brauchen. Dieses Verständnis kann er nutzen, um entsprechende Verhaltenskompetenzen aufzubauen. Das erhöht nicht nur die Wirksamkeit der Führung, sondern gleichzeitig die Zufriedenheit der Mannschaft.

So kann die Führungskraft jetzt besser verstehen, dass Menschen mit einer entgegengesetzten Ausprägung in diesem Motiv …

  • … ihr Selbstbild aus der positiven Rückmeldung von anderen generieren,
  • … kein stabiles positives Selbstbild haben, sondern, dass dieses rein situativ und abhängig vom positiven Feedback gewinnen,
  • … Kritik immer als verletzend und demotivierend erleben,
  • … Lob und Anerkennung als Leistungsgrundlage brauchen und aus Lob lernen,
  • … immer bemüht sind, Fehler zu vermeiden und Dinge perfekt machen zu wollen.

Individuell führen – Mitarbeiter gezielt motivieren

Dank des Profils kann die Führungskraft nun erfassen, wie unterschiedlich Mitarbeiter und Kollegen ticken. Indem sie die nötigen Kompetenzen aufbaut, um alle Mitarbeiter leistungsmotivierend zu führen, lebt sie mehr und mehr einen individualisierten Führungsstil. Die 4 Prozent, die eine vergleichbare Ausprägung haben, kann sie hinsichtlich Kritik und Anerkennung so führen, wie sie es für sich selber als richtig empfindet. Diese Kollegen teilen ihre Emotionalität in diesem Motiv.

Auch wenn es der eigenen Emotion widerspricht: Ein Chef kann lernen, Menschen bewusst oft zu loben, statt zu kritisieren. Lobt er gezielt, wird er feststellen, dass der Kollege aufblüht. Er wird sich anstrengen und mit viel Einsatzbereitschaft genau die Ergebnisse bringen, die der Chef als gute Leistung beschrieben hat. Reagierten die Mitarbeiter bisher mit nachlassender Leistung auf Kritik, wird die Führungskraft über das Lob jetzt viel Leistungsfreude erleben – ein Win-win für alle.

Mit moderner Diagnostik zu Topleistungen

Dank Selbstreflektion auf Basis modernster Persönlichkeitsdiagnostik gewinnen Führungskräfte die Erkenntnisse und Handlungskompetenzen, ihre Mitarbeiter individuell zur besten Leistung zu führen. Spezifische Auswertungen zum eigenen Profil unterstützen diesen Prozess. So ist es möglich, dezidiert Informationen zum eigenen Führungsstil abzuleiten: wie sich die eigene Persönlichkeit auf das Führungsverhalten auswirkt, welche positiven Aspekte damit verbunden sind, aber auch, wo die Führungskraft bei unreflektiertem Handeln ihre Mitarbeiter demotivieren könnten. Darüber hinaus können Führungskräfte, deren Profil bekannt ist, sich konkret informieren, welches Führungshandeln bei welcher Motivausprägung am stärksten auf die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter einzahlt. Damit wird Führung leichter und erfolgreicher.

Gastbeitrag von Uta Rohrschneider, Geschäftsführende Gesellschafterin der grow.up. Managementberatung