Die Spinner von blau direkt

31.10.2019

Foto: © blau direkt

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Katharina Jäger (li) & Maryna Bulat (re.), Frauenpower für die Branche / Foto: © blau direkt[/caption]

Durch das Büro führen mich “Kathy und Maryna”. Auch die beiden haben ihre Ausbildung bei blau direkt und anschließend steile Karrieren hinter sich gebracht. Wenn es nach den beiden geht, soll die Karriere noch lange nicht enden. „Ich will ganz nach oben”, erklärt Maryna Bulat. Mit dem Department Contract Administration führt Bulat bereits jetzt die größte Abteilung von blau direkt. 20 Mitarbeiter kümmern sich hier darum, dass die Vertragsdaten der Makler immer topaktuell sind. „Andere Pools nehmen dem Makler den Antrag ab. Wir nehmen die Arbeit ab”, erklärt Maryna die Aufgabe ihrer Abteilung. Anders als andere Marktteilnehmer übernehme man die wichtigsten Innendienstarbeiten. Ihre Abteilung pflege die Bestandsdaten des Maklers. So würden sämtliche Dokumente von Versicherern abgeholt, für die Makler fachlich verarbeitet und in deren MVPs archiviert. Außerdem achte man darauf, dass die Vertragsdaten im System des Maklers immer mit denen des Versicherers übereinstimmten. „Als ich anfing, haben wir noch alles manuell gemacht. Die Gesellschaften schickten Papier und wir sorgten dafür, dass der Makler alles digital bekommt. Inzwischen werden 96 % aller Verträge vollautomatisiert mit den Datenbanken der Versicherer synchronisiert. Bei den Dokumenten sind es inzwischen rund 94 %. Ich will das in zwölf Monaten auf 98,5 % bringen, damit wir voll skalierbar sind.” Inzwischen nenne man jeden analogen Vorgang Störfall, weil Papier, Versicherer-Intranets oder E-Mails zur Vergangenheit gehörten. Lange Zeit habe sie mit ihren Leuten gegen die immer größeren Mengen gegen gearbeitet, bis es nicht mehr zu schaffen war. Als sie wieder mal um Leute bat, fragte die Geschäftsführung, wieviel Leute sie genau brauche und wie sie die Zahl ermittle. „Ich konnte das nur schätzen. Also lud mich die Geschäftsführung zu einem Workshop ein. Da bekam ich Hausaufgaben, musste exakt ermitteln, wieviel Zeit für welchen Vorgang bei welchem Versicherer benötigt wird”, schmunzelt Maryna. „Dann wurde das auseinandergenommen und Versicherer für Versicherer umgestellt.” Heute identifiziere sie selbst laufend, welche Versicherer die meisten Störfälle produzierten. Dann initiiere sie selbst einen abteilungsübergreifenden Workshop, in dem geklärt wird, wie sich die jeweiligen Vorgänge eliminieren lassen; mal muss die IT nacharbeiten, mal Departement Trade Druck auf die Versicherer ausüben. „Am Ende schrauben wir Stück für Stück die Arbeit weg. Das ist kein schneller Spurt, sondern ein mühsamer Marathon, aber es lohnt sich. Heute sind wir immer up to date und das bei wachsenden Umsätzen ohne zusätzliches Personal.” Bulat hat nach ihrer Ausbildung jahrelang die Abendschule besucht. Sie ist inzwischen staatlich geprüfte Betriebswirtin, aber das reicht ihr nicht, sie will wirklich ganz nach oben. Deshalb geht sie wieder zur Abendschule. Diesmal studiert sie Wirtschaftspsychologie. Eine Hammerbelastung: Neben 40 Stunden im Management opfert Bulat drei Jahre lang Woche für Woche zwei Abende und jeden Samstag. Die Kosten übernehme blau direkt. „blau direkt zahlt jede Fortbildung, ganz egal, was es kostet. Das ist wirklich großartig”, strahlt Bulat. „Wir sind eben alle jung. Damit die Qualität stimmt, muss man viel in die Köpfe investieren, damit man die besten Leute bekommt.”

Zu den “Besten” gehört wohl auch Katharina Jäger. Vor sieben Jahren hat sie ihre Ausbildung als Veranstaltungskauffrau bei blau direkt begonnen. Noch in ihrer Ausbildung übernahm sie als Department-Managerin die Event-Abteilung, die Führung von fünf Mitarbeitern und ein Budget von rund einer Million Euro. „blau direkt führt drei der zehn größten Veranstaltungen der Versicherungsbranche durch. In Event ist es unsere Aufgabe, dass sich alle Gäste wohl fühlen”, erklärt Jäger. Schon die Auszubildenden übernähmen dabei die Verantwortung für komplette Events. „Das ist eine riesige Verantwortung, aber nur so lernen die jungen Kollegen, was alles dazu gehört. Bei uns wird man schnell in kaltes Wasser geworfen”, grinst die Lübeckerin. Jäger nimmt als eine von sechs Nachwuchsführungskräften an einem speziellen Coaching & Führungskräfte-Training für Frauen teil. „In der Branche gibt es nur wenige Frauen und noch weniger weibliche Führungskräfte. Die Geschäftsführung will das ändern.” Wenn 75 % aller Innendienstkräfte in der Branche weiblich seien, müsse es ein Fehler sein, wenn gerade mal 5 % der Führungskräfte Frauen wären. „Frauen können bei uns Kinder bekommen, in Elternzeit gehen und selbst auf Teilzeitbasis ihre Karriere fortführen”, berichtet die Managerin. „Aber das Beste ist, dass die Geschäftsführung die männlichen Führungskräfte auffordert, auch einen Teil der Elternzeit zu übernehmen. Sie sollen sich nicht mit der Karriere rausreden. Chancengleichheit hört in der eigenen Familie nicht auf. Da fängt sie an.” Jägers Abteilung sei auch für das Gästemanagement und die “Mitarbeiter-Bespaßung” zuständig. Darauf scheint die Firma großen Wert zu legen. Bei der Hausführung sehe ich ein hauseigenes Restaurant, Toiletten, in denen eine Strandlandschaft nebst Möwen- und Wellengeräusche Urlaubsstimmung auf- kommen lassen. Sogar ein Kino gibt es. After-Work-Partys und gemeinsame Kinoabende gehören ebenso zum Programm wie das tägliche Mittagessen, das für die Mitarbeiter kostenfrei angeboten wird. „Nur im Rahmen der Sachmittelzuwendung. Mitarbeitermotivation ist wichtig, aber Steuerregeln müssen eingehalten werden.”

Dass blau direkt nicht nur aus U-40 Mitarbeitern besteht, erfahren Sie auf Seite 5