Deutscher Immobilienmarkt bleibt stabil

20.02.2018

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Amazon & Co. keine Bedrohung für Einzelhandel

Der aufkommende Online-Handel ist für den stationären Einzelhandel keine ernsthafte Bedrohung. So lag das Transaktionsvolumen des Einzelhandelsinvestmentmarktes im vergangen Jahren mit 14,1 Mrd. Euro 11 % über dem Vorjahreswert. Zudem stieg die Summe der Verkaufsflächen innerhalb des Jahres leicht um 0,4 % an und liegt nun bei 119,1 Mio. m². Grund für das Flächenwachstum ist besonders die Erweiterung im Zuge von Modernisierungen im Lebensmitteleinzelhandel sowie die Expansionsfreude der Biomärkte, Drogerien und Kosmetikgeschäften sowie von Baumärkten. Das der Online-Handel auch für den Non-Food-Bereich keine Bedrohung, sondern im Gegenteil sogar eine Ergänzung darstellt, zeigt sich daran, dass sich dort zunehmend die Möglichkeit etabliert per Click & Collect einzukaufen.

„Die ansprechende Gestaltung des Kontaktpunktes mit dem Kunden steht im Fokus der Maßnahmen und somit auch die Stärkung des stationären Geschäfts. Das Omnichanneling scheint für den Großteil der Händler aktuell die Richtung vorzugeben. Expansionsankündigungen von Retailern und Gastronomen in den innerstädtischen Einzelhandelslagen bekräftigen das Ziel, dem Kunden einen Mehrwert an Erlebnis bieten zu können, den der Onlinehandel nicht im Sortiment führt“, erklärt Sebastian Müller, Autor des Kapitels Einzelhandelsimmobilien im Frühjahrsgutachten und verantwortlich für die Einzelhandels- und Immobilienberatung bei GfK im Bereich Geomarketing.

Neue Höhen bei Logistikimmobilien

Der Markt für Logistikimmobilien erreichte im vergangenen Jahr neue Bestmarken. So lag das Investitionsvolumen im vergangen Jahr mit 5,7 Mrd. Euro um satte 76,6 % über dem Vorjahreswert von 3,2 Mrd. Euro. Dazu hat, neben zahlreichen Portfoliodeals, eine erneut hohe Neubautätigkeit auf Angebotsseite beigetragen. So wurden im vergangen Jahr ca. 4,5 Mio. m² Logistikfläche neu errichtet. Zwischen 2012 und 2016 lag das jährliche Neubauvolumen noch bei durchschnittlich 3,8 Mio. m². In Anbetracht der Flächen, die für 2018 und 2019 in der Pipeline sind, wird die Bautätigkeit auch 2018 weiterhin hoch bleiben.

„Mittlerweile liegt der Anteil der Logistikimmobilien am Gesamtvolumen des Investmentmarktes der gewerblich genutzten Immobilien bei knapp 10 % und damit deutlich über dem langjährigen Durchschnittswert von 5 bis 6 %. „Nach wie vor wird die Logistikbranche vom Bau größerer Logistikimmobilien geprägt. Diese liegen zumeist am Stadtrand oder im Verflechtungsraum der Metropolen. Jedoch fehlen für die logistischen Anforderungen noch die passenden Citylogistikimmobilien, die dabei helfen können, Lieferverkehre in die Innenstädte zu reduzieren“, erklärt Andreas Schulten. „Wie in den Jahren zuvor war der Flächenbedarf 2017 extrem hoch. Die Flächen im Bestand allein konnten den Bedarf nicht decken. Dazu kommt, dass größere Teile des Immobilienbestandes bereits überaltert sind oder nicht den aktuellen Anforderungen entsprechen, insbesondere des unverändert stark wachsenden E-Commerce.“

Mehr Hotelzimmer braucht das Land

Im vergangenen Jahr legten die Übernachtungszahlen in Deutschland zum achten Mal in Folge zu. So stieg 2017 nach vorläufigen Berechnungen die Anzahl der Ankünfte im heimischen Beherbergungsgewerbe um ca. 4,2 % auf 178,8 Mio. Euro, die Anzahl der Übernachtungen um 2,7 % auf ca. 459,9 Mio. Trotz hoher Fertigstellungs- und Projektierungszahlen lag das Transaktionsvolumen bei Hotelimmobilien unter dem Vorjahreswert von 5,2 Mrd. Euro. Währenddessen nimmt der Bedarf an Hotelimmobilien weiter zu. So wird allein für die A-Städte ein zusätzlicher Bedarf von ca. 36.200 Hotelzimmern prognostiziert.

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