Deutscher Immobilienmarkt bleibt stabil
20.02.2018
Foto: © styf - fotolia. com
„Bei Betrachtung der Neubaufertigstellungen einerseits und der Büroflächenabgänge andererseits zeigt sich – wie bereits in den Vorjahren – ein eklatanter Mangel an Bautätigkeit im Bürosegment. Die zunehmende Büroverknappung kann deutliche Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung der Städte bedeuten. Unternehmen könnten gezwungen sein, bestehende Expansionen zu verschieben oder neue Flächen an anderen Standorten anzumieten. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist eine Büroverknappung ein gefährliches Signal. Die Politik sollte entsprechend darauf reagieren und ihren bislang bestehenden Fokus auf Wohnimmobilien entsprechend erweitern“, erläutert Andreas Schulten, Vorstand der bulwiengesa AG, der im Frühjahrsgutachten die Entwicklung der Büro-, Unternehmens-, Logistik- und Hotelimmobilien analysiert hat.
Anstieg bei Wohnungen- aber in unterschiedlichem Maße
Bezüglich der Wohngebäude zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. So stiegen die Mieten 2017 um 4,3 % und damit etwas stärker als 2016, als der Anstieg noch 3,1 % betrug. Inflationsbereinigt stiegen die Mieten um 2,5 % und lagen im Schnitt bei 7,46 Euro/m² (Vorjahr: 7,31 Euro/m²)
Die Kaufpreise stiegen hingegen mit 7,9 % etwas schwächer als im Vorjahr, als sie noch 8,8 % zulegten. Im bundesweiten Mittel kostete 2017 eine Bestandseigentumswohnungen 2.120 Euro/m² (Vorjahr: 1.970 Euro/m²).
„Die Zeiten der stürmischen Entwicklung der Wohnungsnachfrage sind in München, Berlin und Stuttgart zu Ende gegangen. In Hamburg, Frankfurt, Köln und Düsseldorf ist dies bislang nicht der Fall, aber eine Abschwächung ist auch hier gut möglich“, erklärt Prof. Dr. Harald Simons, Vorstand der empirica AG, der im Frühjahrsgutachten die deutschen Wohnungsmärkte analysiert. Die Zuwanderung insbesondere nach München, Berlin und Stuttgart habe sich beruhigt. Gleichzeitig wachse das Wohnungsangebot kräftig, da sich die Baugenehmigungen der letzten Jahre nun durch höhere Fertigstellungszahlen bemerkbar machen. „Der nunmehr seit acht Jahren andauernde Kauf- und Mietpreisanstieg dürfte bald zu Ende sein. Für München, Berlin sowie Stuttgart sehe ich meine letztjährigen Prognosen bestätigt, hier rechne ich weiterhin mit einem Kaufpreisrückgang. Für Hamburg, Köln und Düsseldorf sind die Aussichten bislang uneinheitlich, für Frankfurt wird der Brexit entscheidend“, meint Simons.
weiter auf Seite 3