Deutsche haben Angst um ihr Geld

09.09.2021

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Schlechte Noten für Politiker

Mit den Leistungen der Politiker sind die Deutschen aktuell zufriedener als in anderen Wahljahren. So haben laut der R+V-Umfrage 41 % die Angst, dass die Politiker mit ihren Aufgaben überfordert sein können, im letzten Bundestagswahljahr 2017 waren es noch 55 %, die das fürchteten. Dabei zeigt sich auch ein Ost-West-Gefälle: Während von den Befragten in den alten Bundesländern 39 % Angst vor überforderten Volksvertretern haben, sind es in den neuen 50 %.

Mit den Leistungen der Politiker sind die Deutschen insgesamt unzufrieden: Wenn sie ein Jahreszeugnis von ausgestellt bekämen, läge der Notendurchschnitt der Politiker bei 3,8. Die Noten „mangelhaft“ und „ungenügend“ werden dabei mit fast 25 % mehr als zwei Mal so häufig vergeben wie die Bestnoten „sehr gut“ und „gut“.

Wenig Angst vor der Zukunft

Mit der Bundestagswahl werden wichtige Weichen für die Zukunft Deutschlands gestellt. Eine wichtige Rolle für die weitere, vor allem auch wirtschaftliche, Entwicklung der Bundesrepublik wird die Digitalisierung spielen. Nach Meinung vieler Experten hinkt Deutschland hier jedoch hinterher und droht deshalb den Anschluss an das Ausland zu verlieren. „Uns interessiert, ob die Bürger dies genauso sehen. Deshalb haben wir unseren Fragenkatalog um dieses Zukunftsthema ergänzt“, erklärt Brigitte Römstedt. Die Antwort auf diese Frage zeigt, dass die Deutschen den Stand der Digitalisierung hierzulande offenbar als gut einschätzen: So befürchten nur 38 % der Studienteilnehmer, dass Deutschland bei der Digitalisierung hinterherhinkt, womit diese Furcht den zwölften Platz belegt. Dass die Meinungen zwischen Experten und Bevölkerung so weit auseinanderklaffen könnte auch mit der sehr unterschiedlichen unmittelbaren Beschäftigung mit dem Thema zusammenhängen: So sorgt sich weniger als jeder Dritte Befragte über 60 Jahren, dass Deutschland bei der Digitalisierung abgehängt werden könnte, bei der digital im Schnitt deutlich aktiveren Altersgruppe der 20- bis 39-jährigen sind dagegen 49 % besorgt. Ein weiteres großes Thema für die Zukunft ist die wachsende Gefahr für Pflegebedürftigkeit durch die steigende Lebenserwartung. Dieses Risiko wird von Frauen deutlich stärker wahr genommen als von Männern: Während gerade einmal 38 % der männlichen Befragten Angst vor Pflegebedürftigkeit im Alter haben, sind es bei den weiblichen 47 %. Insgesamt rangiert diese Angst mit 43 % auf Platz sechs. Deutlich weniger Angst haben die Deutschen hingegen vor dem Zerbrechen ihrer Partnerschaft: Lediglich 15 % glauben, dass sie bald alleine sein werden. Das ist zwar ein Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, dennoch verlässt diese Angst damit nicht den letzten Platz der 22 abgefragten Ängste. (ahu)