„Der enge Draht zu den Vertriebspartnern ist uns sehr wichtig“

15.10.2024

Markus Hofelich (li.), Ressortleiter Versicherungen bei finanzwelt im Interview, mit Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland

Arbeitskraftabsicherung und Altersvorsorge sind die beiden tragenden Säulen des Traditions-Versicherers Swiss Life Deutschland, der dieses Jahr sein 130-jähriges Jubiläum im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung am deutschen Markt feiert. Seit Juli ist Stefan Holzer als Mitglied der Geschäftsleitung für das Ressort Market Management Versicherung verantwortlich. Im Interview spricht er über die Geschäftsentwicklung, die Bedeutung des Maklervertriebes sowie die neue Swiss Life Privado Police, die über einen ELTIF in Infrastruktur-Anlagen investiert.

finanzwelt: Herr Holzer, seit Juli leiten Sie als Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland das Ressort Market Management Versicherung. Welche zentralen Aufgaben umfasst Ihre Position? Was reizt Sie besonders an Ihrer neuen Aufgabe?
Stefan Holzer» Ich habe meine Laufbahn bei der Swiss Life bereits 2006 gestartet, bin seit 2020 in der Geschäftsleitung und war dort bisher Leiter des Ressorts Versicherungsproduktion. Jetzt ist noch das Vertriebsressort hinzugekommen. Damit erstreckt sich mein Verantwortungsbereich in der Lebensversicherung nun von der Produktentwicklung bis hin zu Vertrieb, Service und Verwaltung. Ich finde es sehr spannend, diesen kompletten Lebenszyklus sicherzustellen. Der Purpose von Swiss Life ist es, Menschen mit unseren Produkten ein finanziell selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Gleichzeitig sind wir sehr nahe an den Geschäftspartnern und Kunden dran. Da bekomme ich auch mit, welche Schicksale hinter den Leistungsfällen stehen und wie wir im Einzelfall konkret unterstützen können. All das motiviert mich sehr.

finanzwelt: Gleichzeitig hat Swiss Life Deutschland eine umfangreichere organisatorische Neuaufstellung durchgeführt. Was steht dahinter?
Holzer» Dahinter steht eine gut vorbereitete Nachfolgeplanung. Unser bisheriger CEO, Jörg Arnold, hatte sich entschieden, einen neuen Lebensabschnitt anzutreten und in den Vorruhestand zu gehen. So trat Dirk von der Crone am 1. Juli die Nachfolge als CEO an und dessen bisherige Position als Chief Operating Officer der Finanzberatungssparte in der Geschäftsleitung wurde von Stefan Butzlaff übernommen. Es ist schön, dass wir alle Positionen aus den eigenen Reihen besetzen konnten und damit eine Kontinuität sicherstellen. Zudem hat Swiss Life Deutschland die organisatorische Aufstellung angepasst und damit die geschäftsmodellspezifische Ausrichtung gestärkt.

finanzwelt: Was sind die zentralen Produktsegmente im Geschäftsbereich Lebensversicherung der Swiss Life Deutschland?
Holzer» Wir blicken auf eine sehr lange Historie zurück. Bereits seit 1866 sind wir am deutschen Markt aktiv und feiern dieses Jahr das 130-jährige Jubiläum der Berufsunfähigkeitsversicherung von Swiss Life in Deutschland. Damals waren wir einer der ersten Pioniere, die hierzulande eine solche Absicherung eingeführt haben. Bis heute sind die Arbeitskraftabsicherung, BU und Grundfähigkeitsabsicherung ein sehr wichtiges Produktsegment für uns. Daneben findet sich unser zweites Standbein, die Altersvorsorge, die wir in allen Schichten anbieten, sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden (bAV). Das sind unsere beiden wesentlichen Geschäftsfelder, die das Gros unseres Engagements ausmachen. Heute ist die Altersvorsorge beim Umsatz unser größter Bereich, mit einem Neugeschäftsanteil von etwa zwei Dritteln.

finanzwelt: Wie hat sich Ihr Geschäft 2023 entwickelt? Welche Tendenzen kennzeichnen das 1. Halbjahr 2024?
Holzer» 2023 war für uns im Neugeschäft das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte in Deutschland – mit einer Neugeschäftsproduktion von über 5 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir um 12 % zulegen. Damit haben wir uns wieder deutlich besser als der Markt entwickelt. Auch für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, uns beim Neugeschäft in einem Korridor von rund 4,6 Mrd. Euro zu bewegen. Wachstumstreiber war vor allem die Altersvorsorge, insbesondere die bAV und dieser Trend dürfte sich dieses Jahr weiter fortsetzen. Die Gründe dafür liegen vor allem in der politischen Gesamtlage, weil die staatlichen Systeme zunehmend unter Druck stehen. Dadurch gibt es einen steigenden Absicherungsbedarf bei den Menschen, die diesen auch erkennen. Nicht nur bei der Rente, sondern auch im Bereich Gesundheit. Im Geschäftsfeld Arbeitskraftabsicherung, BU und Grundfähigkeitsversicherung bewegen wir uns etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Hier gibt es aber auch insgesamt im Markt kein starkes Wachstum.

finanzwelt: Für die private Altersvorsorge spielen Fondslösungen eine zunehmend wichtige Rolle. Was ist Ihr USP in diesem Segment? Was sind die Besonderheiten ihrer Privatrente Swiss Life Maximo?
Holzer» Die fondsgebundene Rente Swiss Life Maximo ist in der Altersvorsorge ganz klar unser Flaggschiff und damit haben wir eine sehr lange Erfahrung am Markt. Das Produkt feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum. Es ist vielmehr eine Produktfamilie mit zahlreichen Features und Funktionalitäten. Als dynamisches Hybridmodell ist Swiss Life Maximo sehr flexibel einsetzbar – für die dritte Schicht in der privaten Altersvorsorge genauso wie in der bAV. Unser USP ist der fondsgebundene Rentenbezug. Das heißt, wenn ich mich für die Rente entscheide, dann kann ich weiterhin sehr lange in Fonds bleiben und von deren Performance in Form einer attraktiven Gesamtrente profitieren. Die Makler- und Kundschaft schätzen das Produkt daher sehr.