„Wir sind eine kleine Kopie der Allianz“

04.04.2019

Dr. Stefan M. Knoll, CEO der Deutschen Familienversicherung / Foto: © Deutsche Familienversicherung

Börsengang schafft Wachstum

Als „Highlight des letzten Jahres“ bezeichnete Dr. Stefan M. Knoll den Börsengang im vergangenen Herbst (finanzwelt berichtete). „Es war ein sensationeller Tag. Am liebsten würde ich das noch einmal machen“, so der Vorstandsvorsitzende der DFV. Als Gründe, warum der Frankfurter Versicherer als erstes InsurTech Europas an die Börse ging, nannte Knoll, dass man mit über 450.000 Kunden über eine hinreichende Versichertenbasis verfüge, man alle versicherungstechnischen Vorgänge wie Produktentwicklung, Vertrieb, Controlling, Betrieb und Schaden/Leistung im eigenen Haus abbildet, man operative Gewinne verzeichnet und die Digitalisierung der Versicherungsprodukte von Vertrieb und Betrieb vollständig, im Bereich Schaden/ Leistung bereits teilweise abgeschlossen hat. „Wir sind eine kleine Kopie der Allianz“, so die selbstwusste Aussage des DFV-Chefs. Der Börsengang hat auch die finanzielle Sicherheit der DFV deutlich erhöht. So wurde die Solvency II-Quote im Jahresverlauf mehr als verdoppelt: Von 214 % Ende 2017 auf 496 % Ende 2018.

Bekanntheit soll gesteigert werden.

Ebenfalls als Highlight des vergangenen Jahres bezeichnete Dr. Stefan M. Knoll die vertiefte Kooperation mit Eintracht Frankfurt (finanzwelt berichtete). Von der Zusammenarbeit mit dem Fußball-Bundesligisten erhofft sich der Versicherer vor allem einen Imagegewinn. So wolle man laut Aussage von Dr. Knoll von der Popularität der Eintracht profitieren und damit auch die eigene Marke bekannter machen. Zu diesem Zweck kooperiert die DFV seit Mitte April vergangenen Jahres auch ProSiebenSat1. Digital. Das Medienunternehmen bewirbt im TV und auf Online-Kanälen unter der Marke MAXCARE die Krankenzusatzversicherungen der DFV.

Fortschritte bei Digitalisierung und Kundenerlebnis

Als InsurTech liegt der DFV naturgemäß die Digitalisierung der Prozesse am Herzen. So hat der Versicherer im vergangenen Jahr genauso weitere Fortschritte erzielt wie bei der Verbesserung des Kundenerlebnisses. So stehen den Kunden neben den Online-Bezahlmethoden über Paypal und Amazon auch die digitalen Assistenten über Amazon Echo und dem DFV-ChatBot zur Verfügung. Jedoch ist Alexa noch nicht der zentrale Vertriebsweg, wie Dr. Stefan M. Knoll aussagte. Er glaubt auch nicht, dass der Makler in Zukunft vollständig ersetzt wird. Vielmehr müsse sich dieser volldigitalisieren.

Nicht nur beim Versicherungsabschluss, sondern auch bei Schadensregulierung setzt die DFV auf Künstliche Intelligenz. Somit kann eine Regulierung des Schadens innerhalb von 24 Stunden garantiert werden.

„Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Unser Vertriebserfolg zeigt klar, welches Potenzial wir als vollintegriertes Insurtech-Unternehmen in Deutschland haben. Wir werden dieses Wachstum 2019 mit gezielten Vertriebsinvestitionen weiter vorantreiben. Mit Erreichen des Ziels von 100.000 neuen Verträgen in 2019 schließt die Deutsche Familienversicherung in der Krankenversicherung auf die 5 größten deutschen Versicherungsgesellschaften im Neugeschäft auf“, fasste Dr. Stefan M. Knoll das vergangene Geschäftsjahr zusammen.

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