US-Unternehmen beweisen Widerstandsfähigkeit

21.11.2024

Craig Burelle. Foto: @ Loomis Sayles

In seiner Analyse der zu Ende gehenden Berichtssaison in den USA betont Craig Burelle, Global Macro Strategist beim US-amerikanischen Vermögensverwalter Loomis Sayles, die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen. Die Ergebnisse des dritten Quartals würden eine Verbesserung gegenüber den Prognosen aus dem Vorquartal zeigen und die positive Dynamik habe sich auf weitere Sektoren ausgeweitet. Die Natixis-Tochter zeigt sich zuversichtlich, dass der aktuelle Zyklus noch etwas anhalten könne, insbesondere wenn die Fed die Zinsen weiter in Richtung einer neutralen Haltung senke, ohne den Arbeitsmarkt zu stören.

Burelle: „Auch wenn die Unternehmensgesundheit nicht mehr so stark ist wie vor einem Jahr, gehen wir davon aus, dass die Stabilität anhalten wird, was mit der späten Phase der wirtschaftlichen Expansion übereinstimmt.

Eine zentrale Herausforderung, mit der viele Branchen nach wie vor konfrontiert sind, ist der Anstieg der Input- und Lieferkettenkosten. Die Ergebnisse unserer proprietären Credit Analyst Diffusion Indices (CANDI) deuten darauf hin, dass die Inputkosten, die sich Ende letzten Jahres stabilisiert hatten, wieder nach oben tendieren. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten sechs Monaten fortsetzen wird. Besonders Einzelhandelsunternehmen sind von steigenden Transportkosten betroffen.

Die Preissetzungsmacht, die zu Beginn der CANDI-Umfrage vor 12 Quartalen stark war, zeigt Anzeichen von Schwäche. Wir glauben, dass dies dazu beigetragen hat, dass die Fed im September die Zinsen senken konnte; sie deutet darauf hin, dass der Inflationsdruck weiter nachlassen dürfte. Im Bausektor wird sich die Preissetzungsmacht in den kommenden Monaten hingegen verbessern. Weil die Kosten für die Finanzierung eines Eigenheims sinken, erwarten wir einen steigenden Umsatz mit Wohnungen. Wenn die allgemeinen Wirtschaftsaussichten stabil bleiben und das Beschäftigungsniveau anhält, wie wir es in dieser Phase des Zyklus erwarten würden, sollte es zu einem Anstieg der Baubeginne kommen. Eine verbesserte Nachfrage könnte Unternehmen in diesem Bereich mehr Spielraum geben, um Kosten weiterzugeben.

Die Aussichten für die Gewinnmargen haben sich in Schlüsselsektoren wie Technologie, Banken, Energieexploration und -produktion verbessert. Insbesondere bei den US-Banken sehen wir eine Verbesserung der Aussichten durch eine Erholung des Zinsergebnisses. Darüber hinaus erholen sich die Erträge aus dem Investmentbanking, die Kreditkosten stabilisieren sich und die Anleiherenditen könnten möglicherweise sinken, was die nicht realisierten Verluste der Banken bei Wertpapieren verringern würde. Außerdem haben Banken, die in der Regel mit ihren öffentlichen Äußerungen vorsichtig sind, in letzter Zeit recht optimistische Botschaften verbreitet. Da die US-Finanzwirtschaft für das Funktionieren des Gesamtsystems von entscheidender Bedeutung ist, glauben wir, dass diese Erholung ein ermutigendes Zeichen für die Gesamtwirtschaft ist.“ (fw)