Was sagt die Glaskugel für 2018?

20.12.2017

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Drei Manager von ETHENA geben ihre Einschätzung für das kommende Jahr ab. Ihrer Meinung nach könnte ein Konjunkturumschwung den USA zum Wendepunkt werden. Außerdem könnten Bundesanleihen (vorübergehend) zu einem attraktiven Investment werden und die Vorbereitung für den 10. Geburtstag des Bullenmarkts werden beginnen.

Steigende Zinsen? Wirklich?

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Guido Barthels, Senior Portfoliomanager bei Ethenea / Foto: © Ethena[/caption]

Derzeit herrscht bei Anleihe-Anlegern eine gewisse Sorge über die steigende Inflation. Ein nennenswerter Anstieg der Inflation sei zwar ein Risiko, aber sicherlich noch keine Realität, davon ist Guido Barthels, Portfolio Manager des Ethna-Defensiv, überzeugt. Das gelte insbesondere für Europa, aber auch in Japan oder den USA sei der Druck auf Löhne und Preise derzeit eher noch gering. „Die Europäische Zentralbank hat entsprechend klar kommuniziert, dass sie auf absehbare Zeit keine Veranlassung sieht, die kurzfristigen Zinsen anzuheben“, sagt Barthels. „In diesem Umfeld, und bei andauernder Nachfrage institutioneller Anleger aus dem In- und Ausland, dürfte auch der Druck auf langlaufende Anleihen aus unserer Sicht moderat bleiben.“ Gleichzeitig sollten die anhaltend solide Wirtschaftslage, die günstigen Refinanzierungskonditionen und die niedrigen Ausfallraten die Risikoprämien von Unternehmensanleihen unterstützen.

„In den USA sehen wir hingegen ein etwas anderes Umfeld“, sagt Barthels. „Der Wirtschaftszyklus ist dort deutlich weiter vorangeschritten als in Europa und die kurzfristigen Zinsen sind bereits deutlich gestiegen.“ Diesen Trend dürfte die US-Notenbank mit Zinserhöhungen weiter vorantreiben. „Weniger klar ist die Entwicklung der längerfristigen US-Zinsen. Hier ist durchaus denkbar, dass ein möglicher Zinsanstieg im ersten Halbjahr durch Konjunktursorgen im zweiten Halbjahr wieder nach unten korrigiert wird.“ Sollte daraufhin im Jahresverlauf die Zinskurve invertieren, wäre dies ein sehr deutlicher Hinweis auf eine drohende konjunkturelle Abschwächung. „Diese Aussicht sollte dann auch Druck auf die Risikoprämien von Unternehmensanleihen ausüben. Ein derartiges Szenario wird Zinsen und Spreads in Europa zum Jahresende hin sicherlich nicht unberührt lassen“, sagt Barthels.

2018 habe damit das Potential, ein Wendepunkt zu werden: „Bei der gegebenen Unsicherheit, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung im zweiten Halbjahr, sind ein flexibler Anlagestil und aktives Management zentral.“ Anleger, die in Anleihen investierten, sollten daher Zinsrisiken auf absehbare Zeit weitgehend absichern und sich zudem weiterhin vorsichtig im Bereich der Unternehmensanleihen positionieren. „Sollten sich die Anzeichen einer wirtschaftlichen Kehrtwende nach dem Sommer verdichten, ist es ratsam, zeitnah mögliche Unternehmensrisiken abzubauen und wieder verstärkt auf die Duration als Performancetreiber zu setzen.“

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