"Vor dem Hintergrund der Pandemie ist das keine Selbstverständlichkeit"
11.03.2021
Axel Eilers, Vorstandsvorsitzender, (li.) und Gerold Saathoff (re.), Vertriebsvorstand der Ammerländer Versicherung / Foto: © Ammerländer
Mit 4,78 Mio. Euro fiel der Gewinn nach Steuern um 875.066 Euro höher aus als 2019. Vorbehaltlich der Zustimmung der Mitgliedervertreterversammlung wird der Gewinn der Verlustrücklage zugeführt. Das Eigenkapital stieg auf 24,29 Mio. Euro, was 49,84 % der verdienten Nettobeiträge entspricht.
„Damit verfügen wir auch weiterhin über die Basis, um aus eigener Kraft zu wachsen und ein konzernunabhängiger Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit zu bleiben. Wir sind dankbar, dass wir so ein positives Ergebnis erwirtschaftet haben. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ist das keine Selbstverständlichkeit“, so Axel Eilers, Vorstandsvorsitzender der Ammerländer Versicherung. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung und der hohen Nachfrage nach Versicherungsleistungen musste der norddeutsche Versicherer seine Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken. „Dieses Jahrhundertereignis hat uns als Arbeitgeber und Versicherer vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Wir haben uns bemüht, die Lage frühzeitig und umsichtig zu gestalten“, so Eilers‘ Rückblick auf die Belastungen durch die Corona-Pandemie. Aufgrund dieser standen im vergangenen Jahr die Sicherheit des Teams sowie die gleichbleibende Erreichbarkeit für Versicherte sowie für Vertriebspartnerinnen und -partner im Mittelpunkt. Zum Teil bereits vor der Einführung der gesetzlichen Bestimmungen wurden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen und ein Teil des Teams ging ab dem ersten Lockdown zum mobilen Arbeiten über.
Personeller Zuwachs in doppelter Hinsicht
Im vergangenen Jahr wuchs das Team der Ammerländer Versicherung um 15 Beschäftigte auf 147 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sechs Auszubildende. Im Vorjahr hatte der Versicherer noch fünf Azubis beschäftigt. "Unser Team hat uns unter besonderen Bedingungen mit Einsatz, Umsicht und Geduld durch das Jahr getragen. Dafür sprechen wir ihnen unseren herzlichen Dank aus“, sagte Axel Eilers stellvertretend für die Unternehmensführung. Im vergangenen Jahr hätten mobiles Arbeiten bzw. das Homeoffice im Fokus gestanden. „Wir haben dies als Chance genutzt, indem wir Arbeitsprozesse und -strukturen neu organisiert und die erforderliche technische Infrastruktur ausgebaut haben.“ Mit der Belegschaft ist auch der Platzbedarf des Versicherers gewachsen, weshalb mit der Erweiterung des Firmengebäudes in Westerstede begonnen wurde. Dabei entstehen Büro- und Besprechungs- sowie Aufenthaltsräume für bis zu 70 Beschäftigte. Das Investitionsvolumen für diesen Bauabschnitt beträgt ca. 3,5 Mio. Euro. Nicht nur bei der Zahl der Beschäftigten, sondern auch bei den Versicherten gab es deutlichen Zuwachs: So zählt der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mittlerweile 734.869 Mitglieder, ein Anstieg um 16,71 % gegenüber 2019.
Die Ziele für 2021
Vorstand und Aufsichtsrat gehen davon aus, dass sich die Ammerländer Versicherung auch in diesem Jahr solide entwickeln wird. „Angesichts der aktuellen Lage lässt sich die Entwicklung schwer einschätzen, vor allem für das erste Halbjahr. Gleichzeitig haben wir in 2020 aber auch an Erfahrung und Flexibilität gewonnen. Beides werden wir nutzen, um das neue Geschäftsjahr umsichtig zu gestalten“, so Axel Eilers. Deutlich besser einschätzen lässt sich hingegen der Baufortschritt beim Firmengebäude: Hier soll im Sommer der neue Flügel fertiggestellt sein. Auf Produktebene soll die Fahrrad-Vollkaskoversicherung angelehnt an die Innovationen der Radbranche weiterentwickelt werden. „Gleichzeitig werden wir neue Maßstäbe im Bereich Camping beziehungsweise bei der Absicherung des Fahrzeuginhalts setzen“, kündigte Gerold Saathoff an. Ein erster Schritt sei die Umgestaltung der privaten Autoinhaltsversicherung zur „WoMobil“-Versicherung. (ahu)