Verlasst nicht das Lagerfeuer

16.06.2021

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Das Lagerfeuer von heute

Genau das, nämlich Social Media, bezeichnet Hans Steup als das Lagerfeuer von heute! Also verlasst nicht das Lagerfeuer, denn: „Wenn du online nicht präsent bist, und dich online nicht in deiner Zielgruppe rumtreibst, egal ob es Kunden oder Mitarbeiter sind, existierst du quasi nicht“, bringt es Steup brutal auf den Punkt. Das gegenteilige Szenario klingt da schon viel besser: „Wenn ich jeden Tag in den sozialen Medien oder manchmal auf Veranstaltungen erzähle, was mein Unternehmen macht, wie es Menschen hilft, wer die Mitarbeiter sind und was sie den ganzen Tag tun, dann lernen Kunden und zukünftige Mitarbeiter das Unternehmen kennen.“ Ungefähr so funktionieren auch die Jobstories, die Steup für seine Kunden schreibt. Dafür spricht er mit den Geschäfts- und Abteilungsleitern über alle möglichen Aspekte des Jobs und des Arbeitgebers. So entsteht in Steups Kopf schließlich ein lebendiges Bild jenseits der klassischen Stellenanzeigen à la Wir suchen – wir bieten. Exakt dieses authentische, wirksame Bild gibt der VersicherungsKarrieren-Chef in seinen Jobstories wieder. „Und schwupp, kommen Bewerbungen.“

Was Horst Lichter mit all dem zu tun hat?

Das ist kein Zufall. Ob Jobstory, Erzählungen am Lagerfeuer oder Content-Marketing – all das macht sich die Funktionsweise des menschlichen Hirns zunutze. Laut Hirnforscher Dr. Hans-Georg Häusel stimulieren Geschichten unsere Emotionssysteme im Hirn und steigern den emotionalen Wert eines Angebots um ein Vielfaches. Sie haben die Macht, unsere Argumente besser zu transportieren und im Gegenüber zu verankern. Dazu eine kleine Anekdote: Als Horst Lichter seine Show-Idee „Bares für Rares“ beim TV vorstellte, stieß er zunächst auf Ablehnung. Wer will schon den Krimskrams von irgendwelchen unbekannten Leuten sehen. Darauf erklärte Lichter, es gehe doch nicht um die zu verkaufenden Objekte, sondern um die Geschichten dahinter! Der Rest ist Geschichte: Die Show läuft seit 2013, umfasst inzwischen mehr als 1.000 Folgen und wurde mit der Goldenen Kamera 2018 und dem Deutschen Fernsehpreis 2019 prämiert. (sh)