Trump, Erfolg und Stupid German Money
02.07.2019
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finanzwelt: Was ist Ihre Anlage-Philosophie bzw. Strategie? Wieso sind Sie so erfolgreich?
Dürr: Insbesondere im stark nachgefragten Segment „Multi-Family Housing“ sind die Preise für qualitativ hochwertige Objekte weiterhin vergleichsweise hoch. Über unsere BVT Residential USA Fonds können Anleger seit 2004 in die Entwicklung und die anschließende Veräußerung von qualitativ hochwertigen Class A-Apartmentanlagen investieren. Bei Investitionen in Projektentwicklungen sind Anleger ab einem sehr viel früheren Zeitpunkt an der Wertschöpfungskette einer Immobilie beteiligt als bei Investitionen in Bestandsimmobilien. Schon nach einer relativ kurzen Haltedauer von geplant drei bis vier Jahren können überdurchschnittliche Ertragschancen realisiert werden.
Kunz: Alle Gewerbeimmobilien müssen an Top-Standorten liegen und durch eine extrem gute Bausubstanz überzeugen. Die Immobilien müssen weit unter Marktwert zu erwerben sein und die Möglichkeit der Wertentwicklung bieten. Einfach ausgedrückt: Jeder Investor, der alleine zu den Immobilien fährt, muss sowohl von der Immobilie selber, als auch von der Lage beeindruckt sein. Alle augenscheinlichen Vorteile der Immobilien müssen durch neutrale Gutachten bestätigt werden.
Arndt: Wir investieren immer gemeinsam mit dem Anleger in die US-Immobilie(n). Unsere Angebote an die Anlegerschaft sind somit immer Investitionen in US-Immobilien, bei denen der Anleger weiß, dass sich auch das Management nachhaltig und mit einem signifikanten Eigenkapitalbeitrag beteiligt. Im Minimum sind dies 10 %. Hierin liegt ein Sicherheitsaspekt für die Anleger. Denn was passiert, wenn eine Investition nicht so läuft, wie wir es erwartet haben. Das Management wird in einem solchen Falle nicht wegen seines Renommees umso härter für den Erfolg arbeiten, sondern hat eine hohe eigene Kapitaleinlage.
finanzwelt: Das A und O ist die Expertise vor Ort. Hilft die Gründung bzw. die Kooperation eigener US-Firmen, um an bessere Projekte zu kommen und mehr Impact bei Regierung und Administration zu haben? Oder wird das Stupid German Money immer ausgenutzt?
Dürr: Zur Erschließung der Chancen sind Netzwerke entscheidend. BVT ist seit über 40 Jahren in den USA aktiv und mit einer eigenen US-Niederlassung in Atlanta und einem Büro in Boston vor Ort vertreten. Im Rahmen von Joint Ventures arbeiten wir mit örtlichen Developern zusammen, die geeignete Grundstücke identifizieren. Die Partner nehmen alle Vorarbeiten im Rahmen des Pre-Developments bis zur Baureife dieser Grundstücke vor und führen den Bau im Rahmen von Maximalpreisverträgen mit Generalunternehmern durch.
Kunz: Ohne die eigene Präsens und Beziehungen in den USA ist der deutsche Anbieter darauf angewiesen, eine Kooperation mit amerikanischen Unternehmen zu nutzen. Hierbei wird in der Regel das US-Unternehmen versuchen, das deutsche „Green-Horn“ nicht optimal zu beraten. Als wir in 2001 starteten, konnten wir mit unserer gewonnenen Erfahrung unsere erste US-Gesellschaft gründen. Mit dieser Gesellschaft (mittlerweile sind es vier) verfügen wir auch nach 13 Jahren über die Verbindungen, die nötig sind, um auf dem Markt akzeptiert zu werden und gute Immobilien zu bekommen.
Arndt: Eine Vor-Ort-Expertise ist natürlich sehr wichtig. Jedoch reicht es nicht, ein Büro in den USA anzumieten. Es müssen auch Vor-Ort-Experten dort sein, die die USA verstehen, den US-Immobilienmarkt kennen und die ein Netzwerk haben, das weit über die rein wirtschaftlichen Kontakte hinausgeht.
Wie die Investoren die Wiederwahlchancen von Donald Trump sehen, lesen Sie auf Seite 4