Strukturelle Probleme bei Anleihen-ETFs werden oft übersehen

29.06.2017

Sahil Khan, Quantitative Analyst Fixed Income und Jorgen Kjaersgaard, Head of European Corporate Credit / Foto: © AB (AllianceBernstein)

Anleihen-ETFs besitzen zudem eine strukturelle Besonderheit: Sie werden mithilfe von Stichprobenverfahren konstruiert. Dabei muss eine Auswahl an Wertpapieren gekauft werden, welche die gewünschte Benchmark möglichst genau widerspiegeln. Dies ist ein großer Unterschied zu kapitalisierungsgewichteten Aktien-ETFs, die alle Bestandteile des Index halten. Daher entstehen bei Anleihen-ETFs zwangsläufig höhere Tracking Errors als bei den Aktienprodukten. Im Bereich High-Yield umso mehr, da dieses Segment typischerweise mehr Ausreißer birgt als der Aktienmarkt. Aufgrund dieser Ausreißer kann sich die Performance erheblich stärker unterscheiden, als es herkömmliche Risikoparameter eigentlich vermuten lassen.

ETFs mögen in einigen Märkten effektive Anlagevehikel sein. Doch man sollte ihre spezifischen Mängel nicht außer Acht lassen, die im High-Yield-Bereich zu weitreichenden Mindererträgen führen.

Hinweis: Die hier geäußerten Einschätzungen und Meinungen sind weder Analysen noch Investmentberatung oder Anlageempfehlungen. Sie geben nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams von AB wieder. AB ist von der britischen Finanzmarktaufsicht genehmigt und wird von ihr beaufsichtigt.

Kommentar von: Sahil Khan, Quantitative Analyst Fixed Income und Jorgen Kjaersgaard, Head of European Corporate Credit, AB (AllianceBernstein)