Selbstwert ist Geld wert
12.11.2019
Daniela Landgraf / Foto: © Petra Fischer / Snapshotz
Erfolg im Vertrieb oder als Führungskraft
Dieser Selbstwert-Typus braucht die Abschlüsse und den Erfolg wie die Luft zum Atmen. So manches Mal wird ein Kunde zum Abschluss gedrängt. In der Folge haben diese Verkäufer oft eine hohe Stornoquote. Er umgibt sich am liebsten mit einflussreichen, erfolgreichen Kunden, die seiner selbst würdig sind. Führungskräften mit verdrängtem Selbstwertproblem kann man es oft nicht recht machen. Ihnen fehlt es häufig an Empathie. Es besteht die Gefahr, dass ihre Mitarbeiter nur noch „Dienst nach Vorschrift“ machen. Auch selbstsichere Menschen erfreuen sich sicherlich daran, wenn sie namhafte Kunden haben, müssen sich jedoch nicht mit ihnen schmücken. Sie erreichen die Kunden vor allem auf der persönlichen Ebene und schaffen es so, eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen. Als Führungskraft werden sie anerkannt und geschätzt. Mitarbeiter stehen hinter ihnen und damit auch hinter dem Unternehmen.
Umgang mit Absagen
Mitarbeiter dieses Selbstwert-Typs geben die Absagen sofort an die Kunden weiter, vergessen aber nicht, auf den „bösen“ Innendienst zu schimpfen. Häufig wird auch der Innendienst selbst dafür beschimpft. Da kann es am Telefon durchaus mal laut werden (der Verlauf des Gespräches hängt davon ab, wie gut das Selbstwertgefühl des Innendienstmitarbeiters ist). Anders bei selbstsicheren Menschen: Bei ihnen ist Wertschätzung meist ein hoher Wert. Bei Absagen werden die Gründe hinterfragt, Lösungen gesucht und mit dem Kunden offen kommuniziert.
Und im Innendienst?
Dort finden wir den Verdränger häufig in Führungspositionen. Sollte er noch in einer Team-Position sein, fühlt er sich oft zu Höherem berufen und versucht sich zu profilieren. Eigene Fehler zuzugeben fällt ihm schwer. Er spielt gerne seine Machtposition aus, etwa indem er einen Antrag länger liegen lässt als nötig. Mitarbeiter mit einem gesunden Selbstwertgefühl dagegen sind kooperativ und lösungsorientiert. Sie können mit Kollegen, Kunden und Führungskräften auf Augenhöhe sprechen. Und sie können auch „nein“ sagen, wenn ihre Belastungsgrenze erreicht ist.
Ein gesundes Selbstwertgefühl bei allen Mitarbeitern – ob in der Beratung, im Vertrieb, in der Führung oder im Innendienst – sorgt also für ein wertschätzendes, lösungsorientiertes Miteinander im Sinne des Firmenerfolgs. Starker Selbstwert – starkes Unternehmen!
Gastbeitrag von Daniela Landgraf, Keynote-Speakerin, Trainerin, Autorin und Coach