R+V aufgrund von erstem Halbjahr optimistisch

16.07.2020

Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung / Foto: © R+V

Corona hinterlässt Spuren

Die Zuwächse bei der R+V hätten noch viel deutlich ausfallen können, Jedoch hat die Corona-Krise der Beitragsentwicklung nach einem hervorragenden Jahresauftakt einen Dämpfer verpasst. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass bspw. in der Firmenversicherung viele Kfz-Kunden die Möglichkeit einer beitragsfreien Ruheversicherung in Anspruch nahmen. So waren zwischenzeitlich bis zu 35.000 Fahrzeuge stillgelegt, etwa von Unternehmen, die sie aufgrund fehlender Aufträge zeitweise nicht benötigten. Die R+V bietet ihren Kunden zudem die Möglichkeit von zinslosen Stundungen für Sparverträge an. Diese Möglichkeit erfuhr von Seiten der Kunden jedoch keine größere Nachfrage. Weil aufgrund des Infektionsgeschehens jeder Arztbesuch ein potenzielles Risiko darstellt, erfreuen sich digitale Arztbesuche derzeit großer Beliebtheit. Diesen bietet die R+V ihren Krankenversicherungskunden seit Anfang April gemeinsam mit dem Partner TeleClinic GmbH an.

Prognosen sind schwierig -vor allem in Coronazeiten

Trotz der Corona-Krise hält die R+V an ihren Zielen für das Gesamtjahr fest.. „Wir peilen über alle Sparten ein leichtes Wachstum an. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass uns eine zweite Corona-Welle erspart bleibt“, betont der Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger. Das könne derzeit aber noch niemand mit Sicherheit vorhersehen. „Oberste Priorität hat für uns auch weiterhin die Gesundheit unserer Mitarbeiter sowie die Aufrechterhaltung unseres Geschäftsbetriebs, um weiter uneingeschränkt für unsere Kunden da zu sein und sie zu unterstützen.“

Die Corona-Krise macht sich allerdings an anderer Stelle bemerkbar. „Wir rechnen für das Gesamtjahr in der Schaden-/Unfallversicherung aktuell mit einer zusätzlichen Ergebnisbelastung durch die Corona-Pandemie von 170 Millionen Euro“, so R+V-Chef Rollinger. Diese Zahl sei natürlich noch mit großen Unsicherheiten behaftet. Insbesondere sei in den kommenden Monaten ein Anstieg der Insolvenzen zu befürchten, die die R+V im Rahmen ihrer Kreditversicherungssparten abdeckt. (ahu)