Optimismus macht sich breit

09.09.2021

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Im Handelsimmobilienmarkt befindet sich die Investitionsneigung der Investoren auf einem Mehrjahreshoch. Auch die Einzelhändler sind äußerst optimistisch, was sich auch in Transaktionen niederschlagen dürfte. Das zeigt der HAHN Retail Real Estate Report 2021/2022, aus dem auch hervorgeht, dass das Thema Nachhaltigkeit im Immobilienportfolio an Bedeutung gewinnt.

Die Corona-Pandemie und damit verbundene Wirtschaftskrise sind wohl noch lange nicht ausgestanden. Deshalb ist es durchaus überraschend, dass bei den Handelsimmobilieninvestoren eine sehr positive Stimmung vorherrschend ist: So gaben im HAHN Retail Real Estate Report 2021/2022, den die Hahn Gruppe in Zusammenarbeit mit CBRE, bulwiengesa und dem EHI Retail Institute erstellt hat, 75 % der befragten Investoren an, dass sie bis zum Jahresende stark bzw. moderat neue Immobilien erwerben möchten, ein Anstieg um 17 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresuntersuchung. Deutlich zurückgegangen ist hingegen der Anteil der Investoren, die ihren verwalteten Immobilienbestand auf Vorjahresniveau halten wollen: Von 33 % ist dieser Anteil auf 19 % gesunken. Gerade einmal 3 % der Investoren möchte ihren Immobilienbestand in den kommenden Monaten verkleinern.

Deutliche Unterschiede zum Vorjahr gibt es auch bezüglich der Renditeerwartungen: Nachdem bei der Befragung 2020 noch 25 % der Investoren und Finanzinstitute sinkende Nettoanfangsrenditen prognostizierten, waren es dieses Mal 43 %. Der Anteil der Befragten, die von einem konstanten Renditeniveau ausgehen, ist um zwei Prozentpunkte auf 40 % gestiegen, nur noch 17 % der Befragten gehen hingegen von einem Anstieg der Nettoanfangsrenditen aus, ein Rückgang von 20 Prozentpunkten.

Expansionen geplant

Die hohe Investitionsbereitschaft lässt sich mit einer Erwartung deutlich steigender Umsätze erklären: So rechnen 34 % der Umfrageteilnehmer mit steigenden Umsätzen, 14 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr, ein Viertel geht sogar von stark steigenden Umsätzen im zweiten Halbjahr aus, im Vorjahr vertraten nur 11 % der Befragten diese Meinung. Optimistisch sind insbesondere die Branche, die über längere Zeit coronabedingt geschlossen waren, wie Bekleidung/ Textil, Gastronomie, Gesundheit/ Beauty, Möbel sowie Hobby und Freizeit. Eine weitgehend stabile Umsatzentwicklung wird von 30 % der Befragten erwartet, ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresuntersuchung. Diese Meinung ist vor allem im Lebensmitteleinzelhandel vorhanden. Gerade einmal 10 % der Befragten rechnen mit deutlich sinkenden Umsätzen im Einzelhandel, ein Rückgang um satte 35 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresuntersuchung.

Aufgrund der positiven Umsatzerwartungen steigt auch die Expansionsneigung des Handels. So planen 52 % der befragten Expansionsverantwortlichen, noch in diesem Jahr die Standortzahl zu erhöhen – ein Anstieg um zehn Prozentpunkte gegenüber 2020. Das bestehende Filialnetz erhalten wollen ein Viertel der Befragten und damit in etwa so viele wie im vergangenen Jahr, 23 % rechnen zum Jahresende mit weniger Filialstandorten, ein Rückgang um 8 Prozentpunkte.

Was die Einzelhändler als größte Belastung betrachten und welche Objektarten sie bevorzugen, lesen Sie auf Seite 2