Nichts zu meckern

30.06.2022

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Sehr große Auswahl

Die Tariflandschaft der Unfallversicherung zeigt sich über die letzten Jahre hinweg sehr stabil. Mit über 200 Tarifen und weitaus mehr Tarifvarianten ist die Auswahl seit langem groß. Aber auch die Qualität der Tarife ist zum Großteil verlässlich gut. „Die anhaltende Entwicklung in der Unfallversicherung zeigt sich im sogenannten erweiterten Unfallbegriff. Das bedeutet, dass zu den klassischen Unfallsituationen als Leistungsauslöser auch Vorfälle wie beispielsweise Insektenbisse, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder andere Auslöser zählen sowie einige weitere sinnvolle Ergänzungen, die den Unfallbegriff zum Vorteil der Versicherungsnehmer erweitern“, machte im vergangenen Jahr Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse, die Entwicklung innerhalb der Bedingungen deutlich und verwies auf die Mindestkriterien im M&M Rating Unfallversicherung, die unter anderem genau darauf abzielen. „Ein spannender Aspekt sind die enormen Preisunterschiede von teilweise über 200 % in der Unfallversicherung“, ergänzt Ludwig. Für einen 30-jährigen Versicherungskaufmann, der bei einer Vollinvalidität eine Versicherungssumme von 1.000.000 Euro möchte, kostete 2021 beispielsweise der günstigste Tarif ohne Progression 523,60 Euro, während der teuerste Tarif 1.364,88 Euro jährlich kostete. Bei einer Progression von 350 % lag der günstigste Tarif bei 196,05 Euro und der teuerste bei 535,96 Euro pro Jahr.

In der Beratung liegt die große Herausforderung darin, einen qualitativ hochwertigen Tarif mit einem individuell passenden Zusammenspiel aus Grundsumme und Progression zu wählen, um sowohl Beitrag als auch Leistung in einem guten Paket anzubieten. Die Feinheiten liegen hierbei im Ausbalancieren der Entschädigungssummen in den unterschiedlichen Invaliditätsgraden und den Beiträgen, die schon an sich sehr variieren, aber mit der Stellschraube „Progression“ stark zu justieren sind. Einfache Regel: Mit steigender Progression sinkt der Beitrag. Jedoch sollte immer die Grundsumme so hoch gewählt sein, dass bei einer Invalidität unter 25 % genügend Leistung erbracht wird, denn die Progression greift erst ab 25 %-iger Invalidität und wird über die Gliedertaxe der Versicherer individuell definiert.

Komplexe Beratungssituation

Vor dem Hintergrund der äußerst komplexen Beratungssituation untersucht das M&M Rating Unfallversicherung die Bedingungen der Versicherer und hilft, die Tarife grundsätzlich einzuordnen. Das Rating besteht aus 50 Leistungsfragen, die entsprechend ihrer Bedeutung gewichtet sind. Zu dem gibt es Mindestkriterien, die von den hochbewerteten Tarifen mit fünf Sternen und zu Teilen auch von den vier Sterne-Tarifen erfüllt sein müssen. Hier wird besonders auf den erweiterten Unfallbegriff geschaut, der die Basis der Leistungsauslöser kundenfreundlich verbreitert sowie auf sinnvolle Fristen zu Eintritt, Feststellung und Geltendmachung der Invalidität. Im Rahmen des Ratings zeigt sich, dass die Tarife überwiegend auf einem hohen bis sehr hohen Bedingungsniveau liegen. 69 Tarife erhalten die Bestbewertung von fünf Sternen, 71 Tarife sind mit vier Sternen hochbewertet. Somit sind 140 von insgesamt 225 Tarifen top bewertet, während nur acht Tarife die schlechteste Bewertung von einem Stern erhalten.

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