Mit Engagement und Leidenschaft
09.06.2020
Stefanie Schlick / Foto: © Dialog Versicherung AG
finanzwelt: Sie haben langjährige Erfahrung im Makler- wie auch im Direktvertrieb gesammelt. Als Maklermagazin interessiert es uns natürlich sehr, was Sie an der Zusammenarbeit mit den Maklern schätzen. Schlick: Der Makler ist seinem Kunden und nicht dem Versicherungsunternehmen verpflichtet. Das heißt, er vertritt die Interessen seiner Kunden, berät sie nach bestem Wissen und Gewissen und haftet selbst bei eventuellen Beratungsfehlern. Um hier zu bestehen, muss ein Maklerversicherer nicht nur gute Produkte haben, sondern auch durch die Kompetenz seiner Mitarbeiter überzeugen. Zusätzlich unterstützt ein intuitiver Internetauftritt – hier können Makler benötigte Informationen schnell online finden. Immer wichtiger wird es dabei, unsere Partner bei der Digitalisierung zu unterstützen. Meiner Meinung nach ist der Maklermarkt gerade bei den Produkten, die sehr beratungsintensiv sind, bestens aufgestellt und sehr zukunftsorientiert, gerade weil die Makler ‚Best Advice‘ geben müssen.
finanzwelt: So wichtig bei Themen wie biometrische Risiken oder Sachversicherungen die persönliche Beratung auch ist: Die Digitalisierung nimmt weiter ihren Lauf. Wo sehen Sie die Vorteile für den Maklervertrieb bei Themen wie Prozessoptimierung, Dunkelpolicierung oder Affiliate Marketing? Schlick: Der Maklermarkt wird genauso digital werden wie andere Märkte auch. Aber für die Beratung werden Menschen gebraucht. Hier spielt es keine Rolle, ob wir über Direktvertrieb, Exklusiv- oder Maklerkanal sprechen. Wo wir in wachsendem Maße die Digitalisierung sehen werden, ist in den Prozessen, Maklerportalen, BiPRO-Services etc. Bei allem, was es dem unabhängigen Vertriebspartner ermöglicht, schneller und einfacher zu agieren, unterstützen wir ihn. Das macht nicht nur die Verarbeitung innerhalb des Versicherungsunternehmens schneller und kostengünstiger, sondern nutzt gleichermaßen auch dem Makler. Wenn wir ihn von zeitraubenden Routineaufgaben entlasten können, kann er sich ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren: die Beratung der Kunden.
finanzwelt: Stichwort InsurTechs: Viele Versicherer haben Beteiligungen an kooperativen InsurTech-Firmen oder sogar firmeninterne Thinktanks beziehungsweise selbstständige Taskforce-Abteilungen. Planen Sie auch in diese Richtungen, oder konzentriert sich die Dialog auf das Maklergeschäft und überlässt dem Konzern solche strategischen Beteiligungen? Schlick: Die Dialog arbeitet mit unabhängigen Vertriebspartnern zusammen, nutzt aber den Konzern und alles was wir dort zu unserer Unterstützung finden. So arbeitet die Generali gezielt mit Start-ups zusammen, die neue digitale Lösungen entwickeln. Damit bekommen wir Zugang zu Trends, Talenten und neuen Ideen. So hat Generali beispielsweise 2017 das InsurTech Hub München mitbegründet, an deren Initiativen ich auch persönlich mitwirke. Ich glaube, dass viele junge, unabhängige Unternehmen Mehrwerte für die Assekuranz zu bieten haben. An diesem digitalen Knotenpunkt profitieren wir enorm.
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