Mit Blockchain Fluchtursachen bekämpfen
27.07.2018
Yasin Sebastian Qureshi, Vorstand The NAGA Group AG / Foto: © THE NAGA Group AG
Ende 2017 waren fast 70 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht. Neben politischen Gründen spielen dabei auch häufig die großen wirtschaftlichen Unterschiede auf der Welt eine Rolle. Hier setzt das FinTech The NAGA Group AG an, das mit Blockchain-Technologie Fluchtursachen bekämpfen will. Wie genau das funktioniert, erläutert Vorstand Yasin Sebastian Qureshi im folgenden Gespräch.
finanzwelt: Herr Qureshi, Ihrer Ansicht nach ermöglichen Finanz-Technologien eine barrierefreie virtuelle Wirtschaft. Dadurch sollen Menschen zeit- und ortsunabhängig am globalen Markt partizipieren können. Erläutern Sie das bitte und sagen Sie uns, welche konkreten Möglichkeiten Sie den Menschen mit Ihrem Unternehmen geben?
Yasin Sebastian Qureshi: Das alte Bankensystem ist höchst exklusiv und undemokratisch, es bevorzugt im großen und ganzen westliche Industriestaaten. Laut einer aktuellen Studie der Weltbank verfügen weltweit ungefähr 1,7 Milliarden Menschen über kein Bankkonto – das sind 31% der Weltbevölkerung. Diese Menschen haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Sparprodukten, Versicherungen, internationalen Märkten oder einfachen Zahlungsmethoden. Sie können de facto nicht am globalen Markt teilnehmen. Dabei haben Zweidrittel von ihnen ein Mobiltelefon. Hier liegt der Schlüssel in der finanziellen Inklusion der Armen. Digitale Technologie hat die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren verändert und sie ermöglicht es, uns global miteinander zu vernetzen. Die Verwendung von moderner Blockchain-Technologie im Finanzbereich ist daher ein kritischer Faktor für Wirtschaftswachstum und ein Mittel, um Armut – und damit auch Fluchtursachen – zu bekämpfen. Bei der NAGA Group arbeiten wir konstant an Lösungen für diese dringenden Fragen. Denn unser Anspruch ist es, die Finanzwelt zu demokratisieren und sie für jeden, unabhängig von Vermögen und Besitz eines Bankkontos, zugänglich zu machen.
finanzwelt: Sie sind zuletzt eine Kooperation mit dem börsennotierten Unternehmen MyBucks eingegangen. Hierdurch ist es den Nutzern nun unabhängig von Banken möglich auf Kryptowährungen und Ihre Wallet über Blockchain zuzugreifen. Welche Vorteile ergeben sich dadurch konkret?
Yasin Sebastian Qureshi: Der Vorteil von Blockchain-Technologie liegt eindeutig in der Mobilität und Schnelligkeit. Im Gegensatz zu Banken braucht es keiner physischen Präsenz damit Blockchain funktioniert. Daten und Informationen werden nicht auf einem zentralen Rechner gespeichert, sondern verlaufen dezentral in verteilten Netzwerken – also auf mehreren Servern. Dieses Peer-to-Peer-System ohne zentrale Autorität ist vorteilhaft, weil Transaktionen dadurch in Echtzeit ablaufen. Das spart vor allem Kosten, die Banken durch Gebühren für die Nutzung von Bankkonten und anderer Dienstleistungen auf die Kunden abwälzen. Jeder der über ein Smartphone verfügt – und hier liegt die Durchdringung deutlich höher als bei Bankkonten – erhält Finanzdienstleistungen in Echtzeit und zu einem Bruchteil der Kosten.
Durch die strategische Partnerschaft mit MyBucks möchten wir unsere digitale Geldbörse, das NAGA WALLET, auf verschiedene Kontinente ausdehnen – so u.a. nach Afrika – um die NAGA-Plattform noch integrativer und umfassender zu machen. Das NAGA WALLET bietet dabei eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, mit mehr als 1.200 unterschiedlichen Coins zu handeln. Hinzu kommt, dass bei der Verwendung mit dem NAGA COIN bis zu 50% weniger Transaktionsgebühren anfallen.
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