Studie Gewerbeversicherungen: Spitzenreiter Betriebshaftpflicht

21.11.2024

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Firmenversicherungen für kleine und mittlere Unternehmen (bis 100 Beschäftigte) sind für die Assekuranz ein lohnendes Geschäftsfeld. Die durchschnittliche Zahl der abgeschlossenen Verträge hat sich mit Blick auf die rund 3,3 Mio. Betriebe dieser Größenklasse in den letzten fünf Jahren stabil und positiv entwickelt (2024: 5,5 Verträge je Unternehmen; 2020: 5,2). Marktführer ist 2024 unverändert die Allianz, mit Abstand gefolgt von Axa, R+V, ERGO, Gothaer und vielen weiteren Anbietern.

Dies zeigt der aktuelle „Gewerbekunden-Check Assekuranz 2024“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts „Heute und Morgen“, für den Versicherungsentscheider aus 1.500 Unternehmen in Deutschland mit bis zu 100 Beschäftigten befragt wurden.

Die beliebtesten Produktsegmente

Am häufigsten abgeschlossen haben Firmenkunden die Betriebshaftpflicht / Berufshaftpflicht (98%), Kfz-Versicherung / Fuhrparkversicherung (89%), Rechtsschutzversicherung (77%) und Inventarversicherung (72%). Vertreterbetreute Unternehmen sind im Durchschnitt bei zwei Gesellschaften versichert, maklerbetreute Firmen bei drei Produktgebern.

Langfristig positive Entwicklungstrends zeigen sich insbesondere bei Cyberversicherungen (aktuelle Marktabdeckung: 22%; 2020: 14%) sowie bei den Gruppenversicherungen in der betrieblichen Krankenversicherung (aktuell: 15%; 2020: 12%). Da das Wachstum bei Cyberversicherungen in 2024 erstmals stagniert, sollte der Fokus hier zukünftig stärker auf die Potenziale in kleinen Unternehmen (unter 50 Beschäftigte) gerichtet werden. Große Affinität für Cyberversicherungen haben insbesondere Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten. Beispielsweise hat unter den Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern bereits jedes zweite Unternehmen einen Cyberschutz abgeschlossen.

Im Gegensatz zur im Aufwind befindlichen betrieblichen Krankenversicherung (bKV) muss die betriebliche Altersvorsorge (bAV) im 5-Jahres-Trend einen markanten Rückgang hinnehmen (Verbreitung 2024: 36%; 2020: 44%). Insbesondere für kleine Unternehmen ist die bAV oft keine attraktive Option mehr und konkurriert zudem mit zahlreichen anderen Lohnzusatzleistungen. Vor allem im Einzelhandel und im Handwerk tut sich die bAV schwer: weniger als jedes vierte Unternehmen hat hier eine betriebliche Altersvorsorge implementiert.

Bei der bAV krankt es auf verschiedenen Ebenen: Der Gewerbekunden-Check Assekuranz weist vor allem auf ein Vertriebsproblem hin. Nur jedes dritte Unternehmen ohne bAV wurde bereits von einem Versicherungsberater auf das Thema angesprochen. Die parallel durchgeführte Studie „Die Psychologie der betrieblichen Vorsorge“ offenbart zudem eine mangelnde Attraktivität und Transparenz der bAV-Angebote. „Das Gewerbekundengeschäft benötigt für die kommenden Jahre neue Wachstumsimpulse“, sagt Axel Stempel, Geschäftsführer bei  „Heute und Morgen“. „Gerade in der betrieblichen Altersvorsorge bedarf es grundlegender Neuausrichtungen in der Produktarchitektur und der Vertriebskommunikation.“

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