Mehr Nachhaltigkeit bitte!

02.07.2019

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Banken sollen verpflichtend informieren

Dass bislang nur ein kleiner Teil der Privatanleger in Nachhaltige Geldanalgen investiert könnte zudem damit zusammenhängen, dass diesen oftmals überhaupt nicht klar ist, welche Möglichkeiten es hierfür gibt. Nach Meinung von 83 % der Befragten sollen Banken dazu verpflichtet werden, ihre Kunden aktiv zu diesem Thema zu beraten. Auch hier könnten die neuen EU-Vorgaben den Anlegern in die Hände spielen.

„Zu erwarten ist, dass Anbieter ihre Kunden ab 2020 verpflichtend auf nachhaltige Investments hinweisen müssen. Mit den Ergänzungen zur EU-Anlegerschutzrichtlinie MiFID II verfolgt die EU das Ziel, Investitionen in ein ökologisch nachhaltiges Wirtschaftssystem zu stärken“, so Melanie Konrad. „Nachhaltigkeit wird damit neben Sicherheit und Rendite ein größeres Gewicht zugesprochen.“ Banken sollten jedoch nicht warten, bis die neuen Bestimmungen in Kraft getreten sind, sondern jetzt bereits auf Anlegerwünsche reagieren, passende Produkte zusammenstellen und Erfahrungen sammeln. Die aktuellen Richtlinienergänzungen zur Geeignetheitsprüfung empfehlen ebenfalls, diese nicht-finanziellen Kundenpräferenzen proaktiv zu berücksichtigen.

Lieber ökologische als monetäre Rendite

Die Studie unterstreicht auch, dass es Investoren ein aufrichtiges Interesse an nachhaltigen Geldanlagen haben. So gaben 48 % Umfrageteilnehmer an, dass sie sogar auf Rendite verzichten würden, wenn nachhaltig investiert wird. „Im Beratungsgespräch sollte dieses Thema deshalb nicht länger vernachlässigt werden. Vor allem bei jungen Anlegern trifft es immer mehr den ‘Lifestyle‘, neben Ökostrom oder Bio-Lebensmitteln auch bei der Geldanlage auf ein grünes Gewissen zu setzen“, so Konrad. „Banken stehen damit von zwei Seiten unter Zugzwang: Sie müssen den Auflagen des Regulierers gerecht werden und zeitgleich stärker auf die Interessen des Kunden eingehen.“ (ahu)