LV-Neugeschäft wächst wieder
26.09.2019
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Auch die Bestände der Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) lichten sich immer mehr. So ist deren Bestand in den vergangenen 15 Jahren um 3,6 Mio. Policen auf 11,8 Mio. Stück gesunken. Allein im vergangenen Jahr schrumpfte der Bestand um ca. 344.000 Verträge, ein Rückgang um 2,8 %. Die deutlichsten Rückgang verzeichnete die Alte Leipziger mit 67.574 Verträgen weniger, die Ergo mit einem Minus von 41.532 Verträgen, die Nürnberger mit 23.384 Verträgen und die Zurich, wo der Bestand um 16.809 Verträge zurückging. Immerhin zehn Anbietern gelang es den Bestand auszubauen. Von den 26.638 Policen, die diese Gesellschaften insgesamt neu hinzugewannen, entfielen allein 16.913 Stück auf die AachenMünchener.
Anteile verschieben sich
Positivere Nachrichten gibt es bei der Bestandsentwicklung der anderen Versicherungsarten zu vermelden. So konnte die Rentenversicherung ihren Bestand um ca. 114.000 Policen auf 24,7 Mio. Verträge ausbauen. Diese nehmen inzwischen mit 29,9 % den größten Anteil am Bestand ein. Allein 20,2 % des gesamten Branchenbestandes an Rentenversicherungen entfallen auf die Policen der Allianz. Die kleinste Sparte der Lebensversicherungen bilden die Risiko-Lebensversicherungen (RLV), die mit 9,78 Mio. Policen 11,8 % aller Lebensversicherungen sind. Mit fast 1,4 Mio. Policen ist die Targo hier unangefochtener Markführer und hält 14,1 % des gesamten Bestandes.
Weiter an Bedeutung gewinnen konnten auch die sonstigen Lebensversicherungen, zu denen auch die fondsgebundenen Policen gehören. So wuchs deren Bestand um 318.274 auf 15 Mio. Policen, womit der Anteil um 0,6 Prozentpunkte auf 18,2 % stieg. Der mit Abstand größte Anbieter ist hier die AachenMünchener, die mit 3,15 Mio. Verträgen 21 % des gesamten Bestandes an sonstigen Lebensversicherungen ausmacht.
Positive Entwicklung im Neugeschäft
Dass der Bestand an Lebensversicherung sich insgesamt rückläufig entwickelt, hängt nicht damit zusammen, dass das Produkt nicht mehr auf dem Markt zu platzieren ist. So lief im vergangenen Jahr das Neugeschäft zum ersten Mal seit 2014 wieder besser als im Vorjahr: Mit 5,1 Mio. Policen wurden 141.290 Stück mehr verkauft als im Jahr 2017, eine Steigerung um 2,9 %. Die laufenden Beitragseinnahmen lagen mit 3,38 Mrd. Euro um 2 % über dem Wert des Vorjahres. Noch stärker legte das Einmalbeitragsgeschäft zu, das mit 20,68 Mrd. Euro um 8,1 % höher lag als ein Jahr zuvor. Den geringsten Anteil am Neugeschäft nach eingelösten Versicherungsscheinen hatte die KLV mit 7 %. So wurden im vergangenen Jahr noch knapp 36.000 Verträge verkauft. Da jedoch 14.000 Policen (+4,1 %) mehr als im Vorjahr abgesetzt wurden, war der Trend positiv. Wie bereits in den Vorjahren konnte die Targo das meiste Neugeschäft generieren: Mit 66.970 neu abgeschlossenen Verträgen lag sie vor Ergo Direkt (50.500 Policen), Allianz (35.197 Policen), R+V (18.990 Policen) und der Ideal, die 17.675 neue LV-Policen verkaufte.
21,2 % der neu eingelösten Verträge entfielen auf die Rentenversicherungen, was 1,08 Mio. Policen entspricht. Da in dieser Kategorie 33.405 Policen mehr verkauft wurden als im Vorjahr, hat sich der negative Trend der Vorjahre umgekehrt. Die erfolgsreichsten Verkäufer kamen aus den Reihen der Allianz (274.866 Verträge), R+V (81.427 Verträge) und Debeka (58.747 Verträge). Die Allianz (24.226), Ideal (10.911), R+V (10.911) und Nürnberger (8.294) konnten dabei das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr am erfolgreichsten forcieren.
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