Leistungshoch

17.02.2020

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Unisex als Leistungstreiber

Doch wie hat sich das Leistungsniveau von Vollversicherungen in den letzten 20 Jahren verändert? Roland Weber, Vorstand der Debeka Versicherungen, sagt dazu: „Da mit der Leistung auch ein entsprechendes Beitragsversprechen einhergeht, sind Leistungserweiterungen nur unter strengen Voraussetzungen möglich. Nämlich immer dann, wenn es eine Veränderung im Gesundheitswesen gibt. Durch eine Gesetzesänderung im Jahre 2011 (Notwendigkeit einer geschlechtsunabhängigen Beitragskalkulation) wurden die sogenannten Unisex-Tarife eingeführt. Die Einführung der neuen Tarife wurde dazu genutzt, das Leistungsniveau nochmal deutlich anzuheben.“ Beispielhaft könne die Einführung eines offenen Hilfsmittelkataloges, die Erweiterung der erstattungsfähigen Anzahl von psychotherapeutischen Behandlungen und die Erstattung von Schutzimpfungen gemäß STIKO sowie von Präventionskursen genannt werden. Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur Versicherungen, relativiert allerdings etwas: „Im Grundsatz nicht sehr.“ Es gebe nach wie vor den Vollkaskokunden, den Preissensitiven und den Selektierer, der etwa Wert auf gute psychotherapeutische oder Heilpraktiker- Leistungen lege. Aber neben dem ausgewogenen Mix zwischen Gesunden und Kranken im Bestand spiele zunehmend auch die Frage, wer im Niedrigzinsumfeld noch auf dem Kapitalmarkt ausreichende Erträge erwirtschafte, eine entscheidende Rolle.

Wolken am Himmel

Folgt man den Fakten, liegt das Leistungsniveau der PKV tatsächlich weiter über demjenigen in der GKV. Weber erläutert: „Wichtig in diesem Zusammenhang zu erwähnen ist, dass die PKV den Versicherten eine lebenslange Leistungsgarantie bietet, die grundsätzlich nicht von Leistungskürzungen des Gesetzgebers betroffen ist.“ Anhand vieler nachstehenden Beispiele werde das höhere Leistungsniveau der PKV deutlicher (s. Tabelle).

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