Ist ESG herausfordernder als Corona?
10.02.2021
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Hotel wird nicht sterben
Nicht nur für Büro-, auch für Hotelimmobilien ist die Zukunft sehr ungewiss, hat doch die Corona-Zeit vermeintlich gezeigt, dass die Welt auch ohne Geschäftsreisen funktioniert und so mancher Zukunftsprophet will in Corona auch den Sargnagel für den Tourismus erkannt haben. Aufgrund der aktuell unklaren Situation sind laut Kai Wolfram derzeit viele Projekte im Hotelsektor gestoppt. Wann diese wieder anlaufen würden, hänge sehr davon ab, wann wieder ein normales Buchungsniveau erreicht sei. Dass dies irgendwann wieder der Fall sein wird, davon ist Francesco Fedele überzeugt. Seiner Meinung nach wird es auch in Zukunft sowohl Privat- als auch Geschäftsreisen geben. Aktuell sei nur ein schlechter Zeitpunkt, in eine Hotelfinanzierung einzusteigen.
Sollte die Nachfrage auf dem Hotelmarkt deutlich sinken, stellt sich die Frage, wie die Immobilien künftig genutzt werden. Einer Umnutzung stünden laut Kai Wolfram derzeit jedoch noch viele rechtliche Hürden im Weg. „Da ist auch die Politik gefragt.“.
Unklar, wie lange der Tunnel ist
Beim Ausblick auf das laufende Jahr sind die Experten verhalten optimistisch. Igor Christian Bugarski wollte diesbezüglich noch keine Prognose abgeben. Es sei zwar noch keine große Pleitewelle absehbar, aber zugleich auch ungewiss, ob und wann diese komme. Francesco Fedele sieht besonders die Hilfsmaßnahmen positiv, denn diese hätten viel bewirkt. Kai Wolfram glaubt, dass es aufgrund der Corona-Krise einen neuen Soli gibt. „Irgendwann müssen die Kosten ja bezahlt werden“. Von Nachholeffekten dürfte der Immobilienmarkt seiner Meinung nach nicht betroffen sein, denn es bestehe bereits jetzt zu wenig Angebot um die gesamte Nachfrage zu bedienen. Eine Prognose für bessere Zeiten wollte Wolfram aber nicht abgeben: „ich sehe Licht am Ende des Tunnels, habe aber keine Ahnung, wie lange der Tunnel noch ist“. (ahu)