Investitionen in Innovation und neue Technologien

23.03.2021

mit Dennis Lübcke, Leiter Kundengeschäft Deutschland und Österreich bei GSAM / Foto: © GSAM

finanzwelt: Reden wir über Asien. Wie werden sich der chinesische Markt und China weiter entwickeln, falls es nicht zu Handelskrieg oder gar militärischen Ausschreitungen kommt?

Lübcke: Für Anleger ist nicht nur China, sondern die gesamte Region Asien in den nächsten Jahren spannend – vor allem, wenn es um langfristige Aktienanlagen geht. Auf Zehn-Jahressicht dürfte sich unter anderem die Mittelschicht in Asien um schätzungsweise eine Milliarde Menschen vergrößern. Um noch konkreter auf Ihre Frage einzugehen: Wir gehen davon aus, dass chinesische Aktien auch weiterhin ein sehr interessantes Gewinnwachstum bieten werden. Dies gilt besonders, wenn sich das Wachstumsprofil von so genannten China A-Shares, der A-Aktienmarkt steht für die kombinierte Marktkapitalisierung der Börsen von Shanghai und Shenzhen, durch den laufenden Veränderungstrend bei der Sektorzusammensetzung verbessert. Zur Veranschaulichung: Mehr als die Hälfte aller Unternehmen weltweit, von denen in den nächsten drei Jahren ein zweistelliges jährliches Umsatzwachstum zu erwarten ist, sind China A-Shares. Wir erwarten hier einen anhaltenden Zufluss: Die Anzahl der gelisteten A-Shares hat sich seit 2010 verdoppelt. Bei etwa 30 Prozent aller Börsengänge weltweit seit Jahresbeginn handelte es sich um China A-Shares. Zum Beispiel haben die beiden dortigen Technologiebörsen mehr als 1.000 Aktien, die meisten in den Sektoren Informationstechnologie und Gesundheitswesen – mit einem Börsenwert von mehr als zwei Billionen USD.

finanzwelt: Was gibt es noch für attraktive Aktien-/Themenfonds, etwa Millennials?

Lübcke: Mit Millennials sollten sich Anleger definitiv beschäftigen. Wer jetzt frühzeitig an gesellschaftlichen Trends teilhaben möchte, sollte sich genauer die Konsum- und Verhaltensmuster der Menschen ansehen, die in den frühen 1980ern bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden. Das spezielle Verbraucherverhalten, der Lebensstil und die Werte der Millennial-Generation weltweit, zunehmend auch in Schwellenländern, definieren zudem die Geldanlage neu – etwa in den Bereichen E-Commerce, Ernährung und Verpackung. Wir bieten darüber hinaus interessante Aktien- und Themenfonds an, unter anderem zu Megatrends wie Gesundheit, Technologie sowie Nachhaltigkeit, um hier nur exemplarisch unser Global Environmental Impact Equity Portfolio zu nennen. Es investiert in Unternehmen, die zu mehr Nachhaltigkeit in fünf Themenbereichen, darunter Wasser und saubere Energie, beitragen – und durfte übrigens gerade seinen ersten Jahrestag feiern.

nanzwelt: Wie sieht es mit Alternativen Fonds aus: Nur als Beimischung oder auch strategisch übergewichtet? Was sehen Sie wie geeignet?

Lübcke: Wir sind über alle Distributionskanäle und Asset-Klassen hinweg einer der größten Alternatives-Anbieter, weltweit unter den Top 4. Wir haben auch als eine der wenigen Banken weltweit auf unserer Bilanz in Alternatives investiert. Jüngst haben wir eine hohe Nachfrage in diesem Bereich gesehen, speziell bei institutionellen Investoren, aber auch Semiinstitutionelle und vermögendere Privatanleger bringen hier steigendes Interesse mit, wenn die Lösungen passend sind. Um hier noch präsenter zu werden, bündeln wir gerade unsere Kräfte neu. Sie sehen, Alternative Investing ist ein wichtiges Wachstumsfeld für uns, auf dem wir zukünftig noch breiter aktiv sein und auf die Bedarfe der einzelnen Zielgruppen eingehen wollen.

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