Immobilienmarktausblick 2021 – wie geht es weiter nach dem Krisenjahr?
14.12.2020
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Hotelsektor muss umdenken
Reisebeschränkungen, Schließungen und Beherbergungsverbote haben zur Folge, dass sich das Hotelsegment großen Schwierigkeiten ausgesetzt sieht. Hotelbetreiber hoffen mit Blick auf die Entwicklung eines Impfstoffs auf Erholung. Aufgrund des zweiten Lockdowns verzögert sich diese jedoch. Die kritische Lage spiegelt das Verhalten am Hotelinvestmentmarkt wider. Laut CBRE kommt es nur vereinzelt zu Transaktionen, ansonsten herrscht Stillstand. Auch die Banken reagieren mit restriktiveren Finanzierungen von Hotelprojekten. Eine Ausnahme von den negativen Entwicklungen bildet dabei das Core-Segment: Hotelimmobilien dort erweisen sich weitestgehend als krisenresistent.
Die Entwicklung für das Jahr 2021 erweist sich vor allem für Hotels außerhalb des Core-Segments als unsicher. Mit dem Rückgang einiger Einschränkungen kann sich der Markt zwar wieder etwas erholen. Wann und wie schnell dies geschieht, ist jedoch nicht absehbar. Um Insolvenz zu vermeiden, gilt es nun, umzudenken und neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Dem stimmt auch John Bothe, Geschäftsführer der Silberlake Real Estate Group, zu: „Viele Hotelimmobilienbesitzer müssen sich damit anfreunden, dass ihre Immobilien nicht mehr weiter wirtschaftlich als Hotels betrieben werden können. Eine Alternative wären Umnutzungen, etwa in Form von altersgerechtem Wohnen.“
Tomasz Dukala, Vorstandsmitglied der Investmentgesellschaft EPH European Property Holdings sieht in den negativen Entwicklungen am Hotelmarkt sogar Chancen: „Hotel- und Gastgewerbe gehören unbestritten zu den am stärksten von der COVID-19-Pandemie und ihren Konsequenzen betroffenen Branchen. Dennoch muss man kein Hasardeur sein, um auch in solchen Zeiten eine Hotelimmobilie zu erwerben. Im Gegenteil: Investments in Hotelimmobilien in Deutschland können gerade jetzt sinnvoll sein. Angesichts der konjunkturellen und pandemischen Lage ergeben sich günstige Opportunitäten.“
Das Jahr 2020 hat einmal mehr verdeutlicht, dass der deutsche Immobilienmarkt zwar überwiegend krisenresistent ist, sich Anforderungen an Flächen und Immobilien dennoch rapide ändern können. Investoren müssen flexibel bleiben. Denn nur durch Anpassungsfähigkeit und den Fokus auf die sich wandelnde Bedürfnisse können auch im kommenden Jahr gewinnbringende Immobilieninvestments realisiert werden.