Immobilienmarkt erhitzt sich
26.07.2021
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Preisniveau in Berlin klettert weiter
Auch in Berlin werden Eigentumswohnungen immer teurer: So mussten Wohnungskäufer in der Bundeshauptstadt zum Ende des zweiten Quartals 7.652 Euro/m² bezahlen, 7,2 % mehr als ein Jahr zuvor. Auch die Preisdynamik hat sich damit weiter verschärft: Ende Dezember lagen die jährlichen Preissteigerungen von bei 5,7 %, Ende März waren es schon 6 %. Verstärkt hat sich zudem der bereits mehrfach zu beobachtende Rückgang der Objektzahlen in den teuren Bezirken. Ein wesentlicher Preistreiber ist vor allem der ohnehin schon hochpreise Bezirk Mitte, wo Ende Wohnungskäufer Ende Juni im Schnitt 18,9 % mehr bezahlen mussten als ein Jahr zuvor. Befeuert wurde die Entwicklung vor allem dadurch, dass in den günstigeren Lagen wie Wedding oder Gesundbrunnen viele Objekte ihren Vertrieb abschließen konnten, während sich die wenigen Vertriebsstarts in letzter Zeit vor allem auf die teurere Lage in der Nähe des Alexanderplatzes konzentrierten. Ebenfalls zweistellige Preissteigerungen waren im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zu beobachten, wo 15,6 % mehr fällig wurden als im Vorjahr. Einen ähnlich hohen Anstieg gab es in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Lichtenberg mit 16,5 % bzw. 14,9 %. In den Schatten gestellt wurden diese Preissteigerungen aber vom Bezirk Reinickendorf, wo Eigentumswohnungen Ende Juni um 24,2 % teurer waren als noch ein Jahr zuvor. Das ist vor allem auf einzelne Objekte aus dem Hochpreissegment zurückzuführen, bspw. in Konradshöhe oder in Frohnau. Kosteten die meisten Einheiten in Reinickendorf vor etwa einem Jahr noch zwischen 5.000 und 6.000 Euro pro Quadratmeter , findet man dort heute kaum mehr Objekte bzw. Einheiten, die unter 5.800 Euro liegen. In den vier teuersten Bezirken (Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf) sind aktuell circa 40 % weniger Objekte im Vertrieb als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. In den meisten anderen Bezirken sieht es nicht anders aus. In der gesamten Stadt beträgt der Objektrückgang etwa 30 %. Derzeit werden etwa 40 %weniger Neubauwohnungen am Markt angeboten als vor einem Jahr.
Sehr dynamisch entwickeln sich auch die Preise im Berliner Umland, wo es auch zweistellige Anstiege zu verzeichnen gibt. So werden in Potsdam mittlerweile 6.825 Euro/m² fällig, im erweiterten Umland müssen Wohnungskäufer durchschnittlich 4.756 Euro bezahlen.
Im ersten Quartal 2021 lag das Mietpreisniveau in Berlin für Neubauten bei 17,47 Euro, für Bestandswohnungen bei 13,24 Euro/m².
Auf und Ab am Rhein
Aufgrund der geringen Objektanzahl, die größere Preissprünge bei Vertriebsstart oder Abverkauf begünstigt, verlief die Preisentwicklung in Düsseldorf im vergangenen Jahr relativ volatil. So stieg im Juni der durchschnittliche Verkaufspreis innerhalb eines Monats um ca. 350 Euro. Aktuell liegt er mit 7.869 Euro um 6,4 % über dem Vorjahreswert. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg sind Vertriebsstarts aus dem Hochpreissegment in den zentralen Lagen der Stadtbezirke 1 bis 4, wo immer häufiger fünfstellige Quadratmeterpreise generiert werden.
Mit 5,6 % lag die Preissteigerungsrate im Düsseldorfer Umland binnen eines Jahres erstmals wieder unterhalb des Niveaus der Kernstadt. Dass die Steigerungen niedriger als in den Jahren davor lagen, hängt u.a. mit den vermehrten Vertriebsstarts in Krefeld zusammen, wo die Verkaufspreise mit ca. 4.000 Euro/m² deutlich unter denen der Umlandgemeinden der Landkreise Mettmann und Neuss liegen. Aktuell werden Eigentumswohnungen im Düsseldorfer Umland für durchschnittlich 4.565 Euro verkauft. Da sich Objektzahlen im Umland (wo deutlich geringe Verkaufspreise generiert werden) deutlich stärker als in der Stadt selbst erhöht haben, lag das Preisniveau für die gesamte Metropolregion mit 5.915 Euro/m² um 4,1 % unterhalb des Vorjahresniveaus.
Das Mietpreisniveau in Düsseldorf liegt bei 15,07 Euro im Neubau und 11,97 Euro pro Quadratmeter im Bestand.
Die Preisentwicklung in Frankfurt erfahren Sie auf Seite 5