Immobilienmarkt erhitzt sich
26.07.2021
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Wien verpasst das Treppchen
Mit 1,9 Mio. Einwohnern ist Wien die zweitgrößte Stadt des deutschen Sprachraums. In der aktuellen PROJECT-Wohnungsmarktanalyse muss sich die österreichische Hauptstadt hingegen mit dem vierten Platz „begnügen“: Im Schnitt müssen Wohnungskäufer hier 6.775 Euro/m² bezahlen, 11,1 % mehr als im Vorjahr. Gegenüber der Vorquartalsuntersuchung hat sich die Preisdynamik damit um 0,9 Prozentpunkte erhöht. In den vergangenen Monaten haben sich sowohl die Objektzahlen als auch die verfügbaren Einheiten stabilisiert. Dennoch liegen die Objektzahlen immer noch 15 % unter dem Wert zwölf Monate zuvor, die Zahl der verfügbaren Einheiten liegt wieder auf dem Niveau des Vorjahres, was in den Vertriebsstarts einiger Großprojekte mit jeweils mehr als 200 Einheiten begründet liegt. Vor allem in den günstigeren Randbezirken ist ein deutlicher Rückgang der Objektzahlen zu beobachten. So sind in Floridsdorf, Donaustadt und Liesing inzwischen 25 % weniger Objekte im Vertrieb als ein Jahr zuvor. Ganz anders hingegen die Entwicklung in den teureren Lagen: So stiegen im zweitteuersten Bezirk Döbling die Objektahlen um 20 %. Laut den Autoren der PROJECT-Studie könnte diese leichte Verschiebung weg von günstigeren Lagen die erhöhte Preisdynamik ausgelöst haben.
Deutlich moderater fallen hingegen die Preissteigerungen hingegen im Wiener Umland aus: Hier liegt das Preisniveau derzeit bei 4.864 Euro/m².
Mieter mussten in Wien im Juni für Neubauwohnungen durchschnittlich 16,65 Euro/m² bezahlen, für Bestandswohnungen 14,05 Euro. Die Mietpreise wurden nicht von PROJECT Research selbst erhoben, sondern von der Zeitung „Der Standard“ übernommen. Es handelt sich hierbei um Brutto-Mieten.
Domstadt nimmt wieder Fahrt auf
Auf Platz fünf der aktuellen PROJECT-Wohnmarktanalyse liegt Köln. Nachdem in der Domstadt die Verkaufspreise im vergangenen Jahr stagnierten, ist seit Jahresbeginn wieder mehr Preiswachstum feststellbar. Mittlerweile werden in der Rheinmetropole für Neubauwohnungen 6.332 Euro/m² fällig, 8,3 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Lediglich eine untergeordnete Rolle bei der Preisentwicklung spielt mittlerweile die Verteilung zwischen rechts- und linksrheinischen Objekten, denn auf beiden Rheinseiten verläuft die Entwicklung inzwischen in etwa gleich. Gleich verlaufen auch die Objektzahlen, die auf beiden Seiten derzeit rückläufig sind. Wesentliche Treiber der Entwicklung der vergangenen Monate sind einzelne Vertriebsstarts in guten bzw. innenstadtnahen Lagen mit Quadratmeterpreisen von mehr als 8.000 Euro. Im Kölner Umland erweist sich vor allem Bonn als Preistreiber. So liegen am ehemaligen Regierungssitz die Preise mit 5.527 Euro/m² um 12,6 % höher als ein Jahr zuvor. Zudem sind dort nur wenige Objekt verfügbar. Deutlich moderater verlief hingegen die Preisentwicklung im restlichen Kölner Umland, wo Wohnungskäufer im Schnitt 4.793 Euro/m² bezahlen müssen, 6,3 % mehr als im Vorjahr.
Die Kölner Mietpreise liegen derzeit bei durchschnittlich 15,70 Euro im Neubau und 12,93 Euro pro Quadratmeter im Bestand.
Mehr über die Preisentwicklung in Berlin und Düsseldorf erfahren Sie auf Seite 4