Hohe Preise sorgen für Verschiebungen
07.10.2019
Foto: © Roman Stetsyk - stock.adobe.com
Wohnimmobilien werden immer beliebter
Seit Monaten beherrschen die steigenden Mietpreise die Schlagzeilen. Wenig verwunderlich, dass angesichts der aktuellen Marktlage auch institutionelle Investoren zunehmend die Wohnimmobilie als Investmentobjekt entdecken. Nachdem im Vorjahr noch 14,1 % der Befragten angaben, in Wohnimmobilien investieren zu wollen, waren es in diesem Jahr 23 %. Verlierer dieser Nachfrageverschiebung sind die Einzelhandelsimmobilien/ Shopping Center, Logistik-Immobilien und Hotels. So interessieren sich aktuell gerade einmal 8 % der Befragten für Einzelhandelsimmobilien, der niedrigste Wert seit Umfragebeginn. Im Vorjahr äußerten noch 12,3 % der Befragten Interesse an dieser Assetklasse. Noch weniger beliebt ist bei institutionellen Investoren der Hotelsektor, der für gerade einmal 6 % in Frage kommt, 1,7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Auch Nischensegmente wie Ärztehäuser, Industrie etc. stehen in der Gunst der institutionellen Anleger sehr weit unten: Lediglich 2 % der Befragten gaben an, hier investieren zu wollen, 0,7 Prozentpunkte weniger als bei der Vorjahresumfrage. „Nischeninvestments werden in der Branche zurzeit viel diskutiert, das lässt den Eindruck entstehen, dass sich das in den Depots der institutionellen Investoren deutlich widerspiegeln würde. Nach den Ergebnissen unserer Umfrage lässt sich aber keineswegs mehr als nur ein Nischenstatus bestätigen. Der Hauptanteil der Neuinvestitionen fließt nach wie vor in die klassischen Nutzungsarten Büro und Wohnen“, erläutert Stefan Rockel, Geschäftsführer von Universal-Investment. So steht die Büroimmobilie nach wie vor unangefochten an der Spitze der beliebtesten Immobilienklasse: 53 % der Befragten gaben an, in diese zu investieren, eine Steigerung um 0,7 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresumfrage.
Bei der Frage nach neueren Nutzungsarten haben Micro-Living, Gesundheitsimmobilien sowie Gebäude der öffentlichen Hand wie Kindergärten, Behörden oder Schulen die Nase vorn in der Investorengunst, dicht gefolgt vom Segment der Unternehmensimmobilien. Interessanterweise spielen öffentlich viel beachtete Nutzungsarten wie Co-Living bzw. Co-Working eher eine untergeordnete Rolle.
Baut sich eine Immobilienblase auf?
70,6 % der Befragten sehen zumindest die Gefahr dafür auf einzelnen europäischen Märkten. 23,5 % sehen sogar eindeutig eine Blasengefahr unabhängig von einzelnen Standorten. Lediglich 5,9 % der institutionellen Investoren sehen die aktuelle Marktlage gelassen und haben keinerlei Befürchtungen, dass die Immobilienmärkte heiß laufen könnten.
Wie es aktuell um die Renditen bestellt ist und welche Folgen das für die institutionellen Investoren hat, lesen Sie auf Seite 3