Gestärkt aus der Krise

02.04.2020

René Kerkhoff, Analyst für die Sektoren Technologie, Automotive und Retail sowie Fondsmanager des DJE – Mittelstand & Innovation bei der DJE Kapital AG / Foto: © DJE

Subskriptionsmodelle: verlässliche Einnahmen für Softwareanbieter

Täglich benutzen Menschen weltweit bewusst und unbewusst Software. Bei einem Notebook oder PC ist das Betriebssystem genauso eine Software wie die darauf installierten Programme und jegliche Daten, die damit erzeugt werden. Aber auch andere Systeme sind softwaregesteuert, hier ist die Software fest mit der Hardware verankert und wird daher als "embedded system" bezeichnet. Einerseits sind wir inzwischen in fast allen Lebensbereichen von Software abhängig – andererseits macht sie uns und unseren Alltag effizienter.

Eine der großen Veränderungen der letzten Jahre war die Umstellung auf das Subskriptionsmodell. Hierbei handelt es sich um ein (digitales) Geschäftsmodell, bei dessen Basisform der Anbieter eine definierte Leistung verkauft und der Kunde für deren Nutzung regelmäßig bezahlt. Das Geschäftsmodell ist alt: Zeitungsabonnements und Vereinsmitgliedschaften sind typische Formen von Subskriptionsmodellen. In der Digitalwirtschaft ist das Modell dagegen relativ neu. In großem Stil kam es bei „Software as a Service“ (SaaS) auf. Anders als im traditionellen Softwarevertrieb, bei dem eine Softwarelizenz individuell gekauft und lokal installiert wird, nutzen Unternehmen oder Privatpersonen im Subskriptionsmodell eine Anwendung unter anderem mit einem Browser über das Internet und zahlen für die Nutzung, nicht für das Programm selbst. Updates und Wartung der Software entfallen.

Bezahlt wird üblicherweise eine monatliche Gebühr pro Anwender, oft ergänzt um eine Zusatzgebühr oberhalb eines genutzten Datenvolumens. Die Vorteile dieses Geschäftmodells sind wiederkehrende Einnahmen, ein stabiler Cashflow und dauerhafte Kundenbindungen – man könnte auch von einer gewissen Abhängigkeit sprechen. Einge Softwareunternehmen können über 90 Prozent ihrer Umsätze als wiederkehrend verbuchen. Das ist für Investoren gerade in Zeiten interessant, wenn die konjunkturelle Lage ungewiss ist.

Was Europa tun sollte, um den Anschluss nicht zu verlieren, lesen Sie auf Seite 4