Gefahr vorprogrammiert!

17.04.2019

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Hilfestellung durch Pools

Auch die Maklerdienstleister bieten an dieser Stelle reichlich Hilfe. So beobachtet der Maklerverbund vfm den sich schnell entwickelnden Cybermarkt sehr intensiv, wie beispielsweise die bestehenden Unsicherheiten bezüglich vertraglich vereinbarter Obliegenheiten und möglichen Gefahrerhöhungen. Überdies stellt der Dienstleister seinen Partnern laufend aktualisierte Produktinformationen oder Leistungsvergleiche wie auch Onlineschulungen und Workshops zum Thema bereit. Bereits vor rund zwei Jahren hat man sich beim Oberurseler Maklerpool BCA für den Aufbau eines Kompetenzzentrums für Cyberversicherungen entschlossen und bietet seitdem seinen Maklerpartnern eine wertvolle Schnittstelle und qualifizierte Informationsquelle betreffend Cyberversicherungen. Auch der Maklerpool Fonds Finanz bietet Vermittlern ein umfassendes Paket zum Thema Cyber an: Dieses beinhaltet etwa den Zugang zu verschiedenen Produktpartnern, Rechnern und Spezialvergleichen sowie kompetente Fachunterstützung durch ein Kompetenz Center und dem hauseigenen Cyber-Risk-Manager. Der Maklerverbund DEMV unterstützt an dieser Stelle u. a. über die bereitgestellten Vergleichsrechner die Möglichkeit, die Produkte der Versicherer zu tarifieren, zu vergleichen und online abzuschließen. „Somit ist der reine Beratungsprozess vergleichbar mit der Beratung zu einer einfachen Hausratversicherung“, so Allesch.

Zunehmend finden sich beim Thema Cyber auch Kooperation im Markt: Exemplarisch arbeitet der Hamburger Maklerdienstleister ConceptIF oder auch der Lübecker Pool blau direkt mit CyberDirekt zusammen, eine digitale Plattform für die Beratung, den Vergleich und den Abschluss von Cyberversicherungen. Kürzlich haben zudem maxpool und der Berliner Cybersicherheits-Dienstleister Perseus ein kostenfreies Angebotspaket exklusiv für maxpool-Partner geschnürt. Im „Perseus Club“ werden Online-Trainings, regelmäßige Phishing-Tests und ein „Werkzeugkasten für Cybersicherheit“ angeboten. Das Thema Cyber bleibt demnach spannend. Vermittler können hierzu maßgebliche Aufklärungsarbeit leisten. Zudem bietet es vertrieblich große Potenziale: Nach einer Studie von KPMG aus 2017, wird das Prämienvolumen für Cyberversicherungen in den kommenden 20 Jahren die bisher volumenstärkste Schaden-/Unfallsparte Kraftfahrt ablösen.

Dennoch wird die Suche nach dem passenden Versicherungsschutz kein Selbstläufer: Selektive Risikoauswahl, objektive Einschränkungen, Verhaltensgebote wie -verbote von Seiten der Versicherer sollen die unüberschaubaren Risiken sowie eventuelle negative Schadenverläufe eindämmen. „Im Gewerbebereich bereits gut aufgestellt, bietet die Assekuranz inzwischen sukzessive entsprechende Cyber-Lösungen auch für den Privatmarkt an. Hierbei verbinden Gesellschaften den Schutz mit besonderen Assistance-Leistungen oder kooperieren im Segment Smart Home mit Spezialisten bzw. gewähren Sondernachlässe. Im Vergleich zum Gewerbebereich hinkt die Branche in der Privatkundensparte jedoch betreffend idealer Rundumlösungen noch hinterher“, so vfm-Geschäftsführer Klaus Liebig.

Im Ergebnis zeigt sich Cyber als noch junge Produktgattung und ist aufgrund ihrer dahinterstehenden komplexen Risikobewertung vergleichsweise beratungsintensiv. „Insofern gilt es für Versicherungsmakler, praktikable Strategien und passgenaue Versicherungslösungen an der Hand zu haben, um die mitunter anspruchsvolle Materie verständlich zu erklären und so eine hohe Kundenzufriedenheit zu erzielen“, so Thorsten Maier, BCA-Experte Komposit-/Gewerbeversicherung und Leiter des Cyber-Kompetenzzentrums. (mo)