Führung in einer Welt, die nicht stillsteht

18.06.2021

Holger Fuchs, Berater in der Finanzdienstleistungsbranche, Gründer und Geschäftsführer der Leadership Pioneers GmbH / Foto: © Leadership Pioneers

Da stehen wir nun. Scheinbar auf festem Boden. Und dann verändert sich die Welt und wir haben keinen festen Stand mehr. Es wird nicht leicht, aber wir müssen uns und unser Team stabilisieren. Und dann? Dann ändert sich die Welt wieder um uns herum. Glauben Sie es oder nicht: Das nennt man Führung!

Wie müssen wir als Führungskraft sein?

Die Erkenntnis, dass wir sehr wenig kontrollieren und noch weniger befehlen können, führt uns zu dem, was es wirklich bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, wenn alles um uns herum sich verändert. Fast alles, was man uns beigebracht hat – und was in der Vergangenheit und zu einem bestimmt Grad auch funktioniert hat – reicht heute nicht mehr aus: Lineares Denken, hierarchiebasierte Organisationsstrukturen, Optimierungsstrategien, Prozesse, Managementmethoden. Alles notwendig, aber nichts ausreichend. Was fehlt? Vor allem ist es ist die Fähigkeit, sich den Wellen der Veränderungen mutig entgegenzustellen, sich permanent anzupassen, sich selbst als Persönlichkeit ständig zu entwickeln, den permanenten Transformationsprozess willkommen zu heißen und eine Verbindung zu unserer eigenen Schöpferkraft herzustellen. Wenn wir also etwas erreichen wollen in dieser Welt, dann müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass Werkzeuge von gestern für die aktive Gestaltung der Zukunft ungeeignet sind. Doch jede Veränderung im Außen setzt eine Änderung im Innen voraus. Also gehen wir dorthin, wo wir immer etwas verändern können: Bei unserem eigenen Selbst und bei der Kultivierung von Fähigkeiten, die wir für den Erfolg von morgen benötigen.

1. Vertrauen Ersetzen Sie Angst durch Vertrauen. Glauben Sie an sich selbst und Ihre eigenen Fähigkeiten – dann werden auch andere an Sie glauben, und Ihr Team wird nicht aufzuhalten sein. Alle erfolgreichen Führungskräfte haben ein unerschütterliches Vertrauen in das, was sie in ihrem Leben erreichen, lernen, erfahren wollen. Egal, ob Sie eine Fußballmannschaft, ein Unternehmen oder eine Armee leiten:  Es gibt kein leistungsfähigeres Rekrutierungsinstrument als echtes Selbstvertrauen.

2. Ruhe Der Maßstab an eine Führungspersönlichkeit wird nicht daran angelegt, wie sie mit Erfolg umgeht. Vielmehr ist es das, was sie tut, wenn etwas schief geht. Ein Führer muss die emotionale Intelligenz und Reife besitzen, um kühl, ruhig und gesammelt zu bleiben, egal was passiert, und sich auf das konzentrieren, was getan werden muss. Wenn operative Hektik geistige Windstille ersetzt hat, herrscht in Ihrem Unternehmen grundsätzlich keine Atmosphäre der Souveränität, Gelassenheit und des begründeten Optimismus. Ein Fehler weist immer auf das hin, was fehlt: Eine Information, eine Fähigkeit oder ganz einfach eine Führungskraft, die bei Fehlern nicht in blinden Alarmismus verfällt, sondern die Situation als Chance für Wachstum begreift.

3. Kommunikation Eine der wichtigsten Führungsqualitäten ist die Fähigkeit, Gedanken, Pläne und Handlungen klar zu kommunizieren. Ihr Team muss genau wissen, welche Erwartungen Sie haben. Wenn Sie Ihre Vision mit einem starken Narrativ formulieren können, werden andere dazu ermutigt, Ihnen zu folgen – egal ob Mitarbeiter, Partner oder Kunden. Eine Vision zu kommunizieren ist die große Kunst, sie in einer Klarheit zu formulieren, als läge sie bereits als Erfahrung in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Doch Vorsicht: Utopische Höhenflüge nutzen sich sehr schnell ab, wirken kontraproduktiv und gehen zu Lasten der Glaubwürdigkeit.

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