Es hat sich herumgesprochen
27.02.2020
Christoph Meurer, Generalbevollmächtigter Itzehoer Versicherungen / Foto: © Itzehoer Versicherungen
Die E-Mobilität nimmt auch in Deutschland Fahrt auf. Allerdings langsamer als in manch anderem EU-Land. Auch die Kfz-Versicherer zeigen sich eher zurückhaltend mit speziellen Policen, die es vor allem wegen der teuren Akkus braucht. Einer der Vorreiter ist die Itzehoer Versicherungen im Norden der Republik, die sich jedoch ohnehin durch ein besonderes Verhältnis zum Umweltschutz auszeichnet. finanzwelt sprach mit Christoph Meurer, dem zuständigen Generalbevollmächtigten des Unternehmens über Probleme und Perspektiven.
finanzwelt: Tickt man am Standort Itzehoe allgemein ‚grüner‘ als andernorts in der Bundesrepublik?
Christoph Meurer: Soweit würde ich nicht gehen. Aber natürlich ist unser Verständnis, dass die Verbreitung der E- Mobilität auch durch faire Versicherungsangebote unterstützt werden sollte. Und wir sind auch etwas stolz auf unser neues ‚bessergrün‘-Sonderkonzept in der Kfz-Versicherung, bei dem wir für jeden neuen Vertrag einen Baum pflanzen und den Jahresbeitrag in nachhaltige Kapitalanlagen investieren.
finanzwelt: Es gibt ja nicht viele Versicherer mit speziellen Tarifen für E-Autos. Ist deshalb die Kundennachfrage bei Ihnen besonders groß?
Meurer: Gerade im Bereich des Fachpublikums ist unser Tarif inzwischen bekannt. Die Highlights, gepaart mit einem guten Service, haben sich herumgesprochen, so dass wir eine verstärkte Nachfrage aus diesem Bereich spüren.
finanzwelt: Wie sehen die besonderen Highlights des Tarifes aus?
Meurer: Die Highlights des Tarifes sind, dass wir bei einem Schaden keine Abzüge am Akkumulator in Abhängigkeit vom Alter vornehmen. Wir sehen den Akku als normalen Fahrzeugbestandteil, bei dem wir den Schaden genauso regulieren wie einen Schaden an der Karosserie oder am Motor. In unserem Spitzenprodukt ‚Top Drive‘ haben wir dann auch einen Baustein All Risk für den Akku, der beispielsweise auch Schäden durch falsches Laden absichert. Dies ist eine durch die veränderte Technik neu entstandene Gefahr, bei der wir dem Kunden Schutz bieten wollen. Ebenso haben wir im ‚Top Drive‘ die Kurzschluss-Folgeschäden an angrenzenden Aggregaten (z. B. Akkumulator) bis zum Wiederbeschaffungswert des Fahrzeuges versichert. Die bisher gängigen Summen von 3.000 Euro oder 5.000 Euro reichen bei einem Akku nicht aus. Zudem hilft unser Schutzbrief auch dann, wenn der Kunde wegen eines entladenen Akkus stehen bleibt. Dies kann beispielsweise auf der Autobahn ansonsten sehr unangenehm sein.
finanzwelt: Welchen Marktanteil haben Sie in diesem noch jungen Segment?
Meurer: Wir haben bei E-Autos einen Marktanteil von 5 % bis 6 % – deutlich mehr als unser Marktanteil im klassischen Kfz-Versicherungsgeschäft.
finanzwelt: Und welchen Anteil streben Sie langfristig an?
Meurer: Wir wären sehr zufrieden, wenn wir in diesem wachsenden Segment unseren Marktanteil halten würden. Da wir an die Zukunft der Elektromobilität und ein Wachstum des Segments glauben, würde sich damit auch insgesamt unser Marktanteil vergrößern.
Wie die Zukunft der E-Mobilität ausfallen könnte und wie die Prämien für E-Autos kalkuliert werden, lesen Sie auf Seite 2