„Ein vielversprechender Anfang“
20.05.2022
Bolatbek Maldybaev, Executive Director bei Freedom Finance / Foto: © Freedom Finance
finanzwelt: Für 2025 prognostiziert Freedom Finance dem FemTech-Markt ein Gesamtvolumen von 75,1 Mrd. Dollar. Welche Chancen sehen Sie in naher Zukunft, aber auch langfristig für das Segment? Maldybaev: Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass FemTech einen Aufschwung erleben wird. Es wird mehr Geld in diesen Sektor investiert, es entstehen mehr Unternehmen, und schließlich wächst auch das Bewusstsein für die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen. Es gibt definitiv ein wachsendes Interesse an allem, was mit Technologie zu tun hat und ein steigendes Bewusstsein für die Macht der weiblichen Verbraucher im Gesundheitswesen. All dies spricht für einen wichtigen Faktor, der die FemTech-Bewegung antreibt: Frauen sind stärker in das Gesundheitswesen eingebunden als Männer. Sie wenden jedes Jahr etwa 500 Mrd. US-Dollar für medizinische Ausgaben auf. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums treffen Frauen 80 % der Gesundheitsentscheidungen in der Familie. Laut McKinsey hat auch die Pandemie zu diesem Trend beigetragen und den digitalen Wandel in der gesamten Geschäftswelt um mehrere Jahre beschleunigt. Dieser Wandel ist im Gesundheitssektor besonders dramatisch und zeigt sich am deutlichsten in der zunehmenden Nutzung der Telemedizin.
Zweifellos mussten die Gründerinnen von FemTech-Unternehmen einige festgefahrene Sichtweisen und komplexe historische Strukturen überwinden, aber die Fortschritte, die in den letzten zehn Jahren erzielt wurden, sind gewaltig. Obwohl wir eine Reihe von Unternehmen gesehen haben, die sich mit verschiedenen Aspekten der Frauengesundheit befassen, sind in den kommenden Jahren weitere Unternehmen und Investitionen in diesem Bereich zu erwarten, deren Nutzen in allen Gesellschaften spürbar sein könnten und sich langfristig auszahlen werden. (lb)