Der Mensch ist nicht ersetzbar
21.12.2020
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Mit FinTechs und InsurTechs schafft die Digitalisierung im Bereich Finanzdienstleistungen ganz neue Geschäftsmodelle. Das bedeutet aber nicht, dass der menschliche Makler in Zukunft überflüssig sein wird – im Gegenteil.
Die Angst, dass Technik dem Menschen die Arbeit abnehmen könnte, ist tausende Jahre alt: Im 1. Jahrhundert sprach sich der römische Kaiser Vespasian gegen die Verwendung von Wasserkraft aus, denn er fürchtete dadurch Arbeitslosigkeit. Heute wird diese Furcht eher mit dem Bereich Digitalisierung verbunden – und ist ebenso unbegründet wie vor fast 2.000 Jahren, schließlich ermöglich digitale Technik ja auch erst viele Berufe. Im Bereich der Finanzdienstleistungen schafft die Digitalisierung ebenfalls ganz neue Möglichkeiten, die sich vor allem FinTechs und InsurTechs zunutze machen. Dennoch sollten Makler vor diesen relativ neuen Marktteilnehmern keine Angst haben. „Im Vergleich zu InsurTechs haben Versicherungsmakler viele Vorteile. Denn InsurTechs werden es nie schaffen, eine persönliche und wirklich vertrauensvolle Kundenbeziehung aufzubauen. Für den Kunden werden sie immer unpersönlich bleiben“, meint Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH. Die menschliche Komponente ist auch laut Rolf Schünemann ein wesentlicher Vorteil, der Makler in Zeiten von FinTechs und InsurTechs unentbehrlich macht. So merkt der Vorstandsvorsitzende der BCA AG an, dass sich ein persönliches Vertrauensverhältnis nie vollständig durch emotionslose Technik ersetzen lasse. „Nicht ohne Grund suchen Fin- und InsurTechs inzwischen eher die Kooperation anstatt Konfrontation mit Vermittlern. Somit werden sich Makler nicht verdrängen lassen“, so Schünemann weiter. Dem stimmt auch Oliver Pradetto zu: „Diejenigen, die sich als Alternative zum Makler verkaufen, sind derzeit keine echte Konkurrenz. Das wiegt den Makler jedoch in falsche Sicherheit. Die InsurTechs entwickeln Technologie und frisches modernes Denken, das anschließend von echten Konkurrenten wie CHECK24 aufgenommen wird. So werden die neuen zu Treibern für eine wachsende Gefahr durch digital versierte Konkurrenten“, so der Geschäftsführer von blau direkt.
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