Das große Durcheinander
31.08.2022
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Der Run auf die Technik
Doch dann wäre da ja noch das liebe Geld. Als InsurTechs sich aufmachten, den Versicherungs- und vor allem den Vermittlungsmarkt umzukrempeln, gab es erhebliche Befürchtungen seitens der Makler, hierdurch kräftige Einkommenseinbußen hinnehmen zu müssen. Aber ist es dann auch so gekommen? Papke sagt: „Wir kennen dieses Wehklagen zwar aus dem Markt, jedoch nicht von unseren Partner:innen. Gelegentlich hören wir das vielleicht nur noch von einigen unserer Neupartner:innen, die zu uns wechseln, weil diese auch endlich die neue Technologie nutzen möchten, die sie bei ihren aktuellen Dienstleistern schlichtweg nicht erhalten.“
Das gehe aber dann auch schnell vorbei, sobald die neuen Partner mithilfe der Plattformdienstleistungen auf moderne Art Kundinnen und Kunden beraten und betreuen könnten. Man ermögliche den Partnern eine neue Beratungswelt. Papke: „Als Beispiel fällt mir ein Partner ein, der aus einem 400 Seelen-Dorf einen stattlichen Bestand und ein mittelständisches Maklerhaus aufgebaut hat. Das wäre ohne unsere Technologie nicht möglich gewesen. Insofern freu man sich auf die „neue Welt“, denn man mache die Partner selbst zu InsurTechs. Und auch Schünemann beschwichtigt: „Offen gesagt spüren wir bei gut aufgestellten Maklerunternehmen eher Gelassenheit und hören keinen Unmut, wenn es sich um InsurTechs als mögliche Konkurrenz handelt. So verbinden Makler durch die bereitgestellten digitalen Hilfen eines Pools wie der BCA die digitalen Komponenten mit kompetenter, ganzheitlicher und unabhängiger Beratung.“ Kurz gesagt: Sie vereinen FinTech- und InsurTech-Lösungen mit ihrer persönlichen Fachkompetenz. Mit dieser hybriden Ausrichtung würden Makler ihren Kunden weitaus mehr Beratungs- und Servicekraft als reine Online-Vergleichsportale mit beratungsloser Abschlussmöglichkeit bieten. (hdm)