Das große Durcheinander
31.08.2022
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Auch eine Altersfrage
Ulf Papke, Chief Digital Officer Sales bei blau direkt, erklärt: „Das Verhältnis zwischen Makler:innen und InsurTechs ist am Markt mittlerweile sehr differenziert. Während so manche ‚alte Hasen‘ die InsurTechs weiterhin als ‚Gefahr’ oder ‚Bestandsräuber’ bezeichnen, haben die jungen und dynamischen Maklerunternehmen schon längst die Zeichen der Zeit erkannt und nutzen die Mittel der InsurTechs für sich. Unsere Kunden-App simplr ist der beste Beweis hierfür.“ Die Makler nutzten damit genau die gleichen Werkzeuge, die InsurTechs vor Jahren als USP verkauft haben. Rolf Schünemann, Vorstandsvorsitzender der BCA, hingegen sieht das etwas anders: „Ein richtiges ‚Verhältnis‘ zwischen Maklern und lupenreinen InsurTechs stellen wir weiter nicht fest. Demgegenüber haben inzwischen immer mehr Makler eine hohe Affinität zu digitalen Vertriebstechnologien.“
Dies sei bereits dadurch bedingt, dass in den Corona-Zeiten die Kundenberatung und -betreuung länger ausschließlich telefonisch oder online durchgeführt werden konnte. Bereits lange vor dem Ausbruch der Pandemie hätten Makler dabei von leistungsstarken Maklerpools wie der BCA AG profitiert, die umfassend die Insur- und Fin-Technologien in Kombination mit zahlreichen weiteren digitalen und fachlichen Dienstleistungen zur Verfügung stellten. Mit Angeboten wie unter anderem DIVA, Ihr FinanzCockpit, Investment-Shop, fino-Cockpit oder der Möglichkeit zur digitalen Bestandsübertragung, stelle man Geschäftspartnern einen greifbaren, nachhaltigen Nutzen bereit.
Gestiegene Sensibilisierung
Schünemann zeigt sich in jeder Hinsicht gelassen, neue Herausforderungen kann er nicht erkennen: „Nein, das stellt uns aus bereits genannten Gründen vor keine besonderen Schwierigkeiten. Zumal wir in Sachen Digitalisierung unseren hohen Qualitätsanspruch durch stetigen Einsatz auf einem ausgezeichneten Level halten und hierdurch unsere Maklerpartner erstklassig unterstützen.“ Demgegenüber seien einige der in der jüngeren Vergangenheit gegründeten „Techs“ in der Zwischenzeit von Versicherungsgesellschaften, Banken oder Maklerdienstleistern übernommen worden. Der Digital-Solutions-Provider asuro sei beispielsweise seit drei Jahren Teil der BCA-Gruppe.
Ähnlich äußert sich auch Papke: „Eigentlich nicht. Wir sind schon immer ein Unternehmen gewesen, welches Zukunftstechnologien für Partner:innen entwickelt hat. Vielleicht haben wir deswegen auch nie ein InsurTech als Bedrohung wahrgenommen. Ganz im Gegenteil: Auch wir konnten von InsurTechs lernen.“ Dazu gehöre beispielsweise die bessere Besetzung der Schnittstelle zu der Kundin oder dem Kunden und der verstärkten Sensibilisierung der Vermittler dahingehend. Dadurch seien neue Services wie RoboSave und deeplico für die Partner seines Unternehmens entstanden. Im Rahmen dieser stärke man durch zusätzliche Touchpoints die Kundenbindung und -pflege und baue den Bestand für Makler in dessen Namen automatisiert aus.
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